150 Landschaftmaler, starb 1682.' Peter Mignard, der seine vorzüglichste Starke im Portrait hatte, und Karl LebrLin, ein gelehrter Darsteller der Leidenschaften, der den Figuren in seinen historischen Gemälden den lebendig¬ sten Ausdruck gab, Jakob Courtois, Bourguignon genannt, ein großer Schlachtenmaler, Noel Coypel und noch viele andere große Maler mehr verherrlichten durch ihre Kunst das Zeitalter Ludwigs XIV. Unter den französischen Bildhauern jener Zeit that sich besonders der berühmte Girardon hervor, in der Baukunst glanzten Francois Man-sard, der Erfinder der Mansarden oder gebrochenen Dächer (f 1666), und Claude Perrault, Anfangs Arzt und Naturforscher, nach dessen Zeichnungen die Fa^ade des Louvre, das Observatorium zu Paris und noch viele andere prächtige und allgemein bewunderte Ge¬ bäude aufgeführt wurden. In der Gartenkunst glänzte der weltberühmte Le Nätre, und in der Musik der ein¬ zige Lully. X v v y 28. Peters des Großen Jugend und erste Regierungsjahre. ( Alleinherrscher seit 1695.) Gegen das Ende des siebzehnten Jahrhunderts galt Rußland noch für die Wildniß von Europa. In diesem Lande der Rohheit und Unwissenheit waren mehr als drei Viertel der Bewohner willenlose Sklaven barbarischer Herren. Der Aberglaube und der Mangel an Kenntnissen ging so weit, daß man keine Tauben essen wollte, weil der heilige Geist als eine Taube abgebildet würde, und daß man den Geheimschreiber eines persischen Gesandten lebendig verbrannte, weil er eine Sonnensinsterniß voraus- *