320 Mittlere Geschichte, z. Zeitr. r.Abschn. von einerlei Tage an. Die Christen zahlten die Jahre nach der Geburt Christi oder nach der Schöpfung ler Welt^ aber nach verschiedenen Hypothesen. Der Gebrauch der Indirtionen breitete sich aus. Man datirte die Urkunden von oen Tagen der Heiligen und von den Festen. Die übrigen Nationen be¬ hielten ihre Aeren bey. * Zweytes Kapitel. Geographische Stellung der Nationen. $. i. Europa. ^ie Provinzen des griechischen Kaiserthums wurden von den osmanischen Türken erobert, welche darin zwischen den Griechen w'ohnren. Am nördlichen Ufer der Donau saßen die Bulgaren; über demselben die Wlachen, in der Wallachey und Moldau. Gegen Westen hatten sich slavische Nationen niedergelassen und gegen Nordwest die Siebenbürgen und Ungern. Die Länder an den nördlichen Ufern des schwarzen Meeres, um den Palus Mäotis herum bis an das kaspische Meer und weit verbreitet gegen Nord-Ost, machten das große mongolisch - kaprschakische Chanat aus. Italiens Staaten erhielten größten Theils ihren nachherigen Umfang und ihre Namen. Zu Frankreich gehörten weder alle Länder an den Pyrenäen, die einen Theil des König¬ reichs Navarra ausmachten, noch die Provinzen am Nheine. Aber viele Länder, die zu dem burgundifchen Reiche und zu Ara- gonien gehört harten, wurden ihm einverleibt. Die Besiegung der Araber in Spanien und die Vereinigung seiner Reiche ga¬ ben dem Lande seine jetzige geographische Gestalt und Denen- nting. Eben das gilt von Portugal. England, Schottland und Irland litten keine geographischen Veränderungen. Deutsch¬ lands Granzen gegen Norden, Osten und Süden waren die späteren; aber es verlor verschiedene burgundische Provinzen. Durch die Kalmarische Union bekam zwar Dänemark, Schwe¬ den und Norwegen Einen Regenten; aber die Gränzen der ver¬ schiedenen Reiche wurden dadurch nicht verändert. Lappland, von einem finnischen Stamme bewohnt, wurde genauer bekannt. Island blieb eine norwegische Provinz. Hingegen ging die Kenntniß des alten Gröntandes im vierzehnten Iahrh. verloren, und es ist seitdem nicht wieder gefunden. An die südliche Küste der Ost-See wunderten unter den deutschen Rittern und Schwert¬ brüdern viele Deutsche ein. Durch Lithauens Vereinigung mit Polen