12. Kap. Gesch. der außer-europ. Staaten. 66i §. 4- Japan. Die älteste Geschichte von Japan ist eine Sammlung von Mythen und Fabeln. Ssin-bu gab ihnen 582 vor Chr. Geb. Kultur und war ihr Dairi oder höchster Priester und unum¬ schränkter Regent. Die Statthalter seiner Nachfolger machten sich in ihren Provinzen allmähiig unabhängig. 1195 rißJoriro- mo, General des Dairi Ko-to-ba, die höchste Gewalt an sich, ließ dem letzten aber das Priesterthum, und regierte in seinem Namen. Diese Negierungsform dauert noch jetzt fort. Im I. i78ohieß der Dairi (nach europäischer Art: der Papst) Kin-seo, und der anstatt seiner regierende Cubo oder weltliche Fürst Quotei. $. 5. Nordküste von Afrika. Die Nordküste von Afrika enthält die aristokratischen Staaten Tripolis, Tunis und Algier, und das Königreich Ma¬ rokko und Fes. In diesem letzten Staate verloren die Meri- niten den Thron, und die Ootazen regierten daselbst. Hassan, angeblicher Nachkomme Muhammeds, bemächtigte sich des Reichs, 1516. Seine Nachkommen, die ersten Scherifs, re¬ gierten bis 1646. Als der letzte, Muley Achmed, in einer Re¬ bellion umkam, eroberte Muley Neschid, gleichfalls Muham¬ meds Nachkomme, diesen Staat. Von diesen zweyten Sche¬ rifs war Muley Sidi Muhammed, 1757 bis 1792, ein vor¬ trefflicher Regent. Seine Söhne stritten nach seinem Tode um das Reich, und theilten es unter sich. $. 6. Der Nord-amerikanische Freystaat. Der Nord-amerikanische Freystaat hob sich seit dem Frie¬ den 178) mit jedem Jahre so sehr, daß sich seine Bevölkerung bis zum Jahre 1810 verdoppelte. Der vorzügliche Gründer desselben, der berühmte Washington lebte noch lange genug, um die Früchte seiner rastlosen Arbeiten zu sehen, denn er starb erst am i4ten Dec. 1799. Im Jahre i8oz vergrößerte sich das Gebiet des Freystaa¬ tes, dessen Provinzen sich durch neuen Anbau so schon vermehrt hatten, vermittelst des mit Frankreich zu Stande gebrachten Kaufes von Louisiana.