95 §. 14. Civili». Nach dem Tode des Wütherichs Nero (lm 1.68) wurden die Anzeichen des Mißverhält¬ nisses der Kräfrc, woran der römische Staat Jahr¬ hunderte siechte, immer sichtbarer. Das Heer rvar nicht mehr untergeordnetes Glied, sondern das Haupt des Ganzen. Dreimal hatte in der kurzen Frist von drei Jahren der römische Thron feine Jnnhaber gewechselt. Galba und Otho fielen, und Vitel lius und Vespastan schick¬ ten sich zum Kampf an. In dieser Zeit der Verwirrung (im I. 69) vernahm man in Rom das Gerücht, das Volk der Bataver, ein Chattenstamm, der den Rö¬ mern Truppen zu stellen und bei der Aushebung viel von dem Muthwillen der römischen Beam, ten zu erdulden hatte, habe die Waffen für seine Freiheit ergriffen. Claudius Civilis, aus königlichem Stamme entsprossen, ein kühner, kluger MPin, voll Selbstvertrauen, woher ec sich auch gern mit Hanuibal verglich, und voll Haß gegen dir Römer, weil er unter Nero in ihren Ketten gelegen, hatte die Vornehmsten und Kräftigsten des Bataver in einen heiligen Hain berufen, dorr in dem Dunkel der Nacht von dem Ruhm des Volkes und von der Schmach der Knechtschaft geredet, und sie für seine Unterneh, mung gestimmt» Er hatte bald darauf durch den Zauber, der für alle Teutsche in dem Na, men der Freiheit lag, die Friesen und Can, ntnefaten an seine Sache zu fesseln gewußt. Anfangs gtng er die Wege der List, und gedach, te, unter dem Schein, daß er für den Vespasian die Vltellianer bekämpfe, die Römer zu schwächen und ju überwältigen. Da mau aber bald di»