WWWW •^T ” :’Vk " ') V. 222 Vierte Periode Jerusalem vor dem Papste Urban II. und schilderte die Leiden der Christen im Morgenlande mit den lebendigsten Farben. Der Papst hörte mit Rührung den begeisterten Mann und beauftragte ihn, diese Nachrichten in den christlichen Ländern zu verbreiten und die Völker zu dem großen Werke vorzubereiten. Mit dem glücklichsten Erfolge erfüllte Peter den Auftrag. Auch Papst Ur¬ ban verwandte sich mit dem größten Eifer für die Unternehmung und brachte sie auf den Versammlungen zu Piacenza in Italien und zu Elermont in Frankreich zur Sprache (1095). In zahl- loser Menge hatten sich besonders in Elermont Menschen von allen Ständen aus Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland eingefunden. Als auf dieser zweiten Versammlung Peter der Einsiedler und der Papst mit- Begeisterung zur Befreiung des gelobten Landes aufgefodert, und letzterer einen allgemeinen Ablaß verkündet und jene mit dem Bannflüche bedroht hatte, welche die heiligen Streiter oder ihre Angehörigen antasteten; riefen Alle, wie mit Einem Munde: „Gott will es! Gott will es!" Tausende faßten sogleich den Entschluß in den heiligen Krieg zu ziehen und hefteten sich zum Zeichen ihrer Weisung ein rothes Kreuz auf Brust und Schultern. > Mit wunderbarer Schnelligkeit verpflanzte sich dieser Enthusias¬ mus über Italien, Frankreich, Lothringen, Deutschland und fast alle übrigen Abendländer. Von Erscheinigen am Himmel, die für wunder¬ bare Vorbedeutungen erklärt wurden, begeistert, brachen, ohne die vom PapstefestgesetzteZeit abzuwarten, Peter v.Amiens und Walter, genannt Habenichts, schon im Frühlinge des Jahres 1096 mit ungefähr fünszehntansend Mann auf, die sich auf dem Zuge durch ^ Franken, Bayern und Oesterreich bis auf vierzig tausend vermehr¬ ten. Gräuel aller Art bezeichneten ihre Schritte, bis es ihnen gelang, unter zahllosen Mühseligkeiten bis Nicäa in Bithynien vorzudringen, wo Waller in einem unglücklichen Treffen den Tod fand. Auch die zahlreichen Schaaren, welche die deutschen Prie¬ ster Gott schalt und Volkmar gesammelt hatten, wurden schon in Ungarn fast gänzlich aufgerieben. .Ein gleiches Loos fanden etwas später die Kriegsschaaren unter Graf Emiko von Leinin¬ gen, der vor seinem Abzüge eine.,grausenhafte Verfolgung der Inden in den Rheingegenden entzündet hatte. ^