280 Vierte Periode Als den eigentlichen Stifter des dänischen Königshauses kann man ©oriti den Alten (t 950) betrachten; denn er unterwarf Jütland, vereinigte alle dänischen Inseln mit seinem Reiche und dehnte seine Herrschaft biö an die Trave aus. Hein¬ rich I., Kaiser von Deutschland, nörhigte ihn aber, das Land zwi¬ schen derEyder und Sley (die Mark Schleswig) abzutreten. Sein Sohn Harald II. (— 981) wurde von Otto I. besiegt und ge¬ zwungen, sich taufen zu lassen. Allein es dauerte noch einige Zeit, dis das Christenthum im ganzen Umfange des Reiches Aufnahme und Festigkeit gewann. Selbst Swen, welcher England eroberte, blieb ein Heide, und erst seinem Sohne Kan ut dem Großen (1018—1036) gebührt das Verdienst, die christliche Religion durch englische Lehrer in Dänemark zur herrschenden gemacht zu haben. Durch ihren Einfluß verlor sich allmählig der kriegerische Horden¬ geist, und an seine Stelle trat Liebe zu Ackerbau und andern Be¬ schäftigungen deö Friedens. Kanut herrschte auch über das von seinem Vater eroberte England und richtete Dänemarks Verfassung größtentheils nach dem Muster der angelsächsischen ein und legte dadurch, daß er seine verdienten Krieger mit Ländereieu belohnte, auch in Dänemark den Grund zu einer Art von Lehnsystem. Nor¬ wegen, welches er im I. 1030 nach einem blutigen Kampfe be¬ zwungen hatte, riß sich noch bei seinem Leben wieder los, und nach dem unbeerbten Tode seiner Söhne ging nicht nur England verloren, sondern es kam sogar Dänemark an Norwegen. Doch schon im I. 1047 befreite Swen III. Eftritsson, Kanuts des Großen Schwestersohn, sein Vaterland von fremder Herrschaft und gründete den Herrscherstamm der Estrithiden, die gegen vier Jahrhunderte inDänemark regierten. Waldemar I. (1156 — 1181) trieb die räuberischen Wenden in ihre Heimath, eroberte Rügen und machte die Fürsten von Pommern und Mecklen¬ burg abhängig. Kaiser Friedrich I. belehnte ihn mit den Ländern, die er hier ferner erobern würde, worauf Waldemar den Titel eines Königs der Wenden annahm (1162). Sein staatskluger und gelehrter Minister Absalon, Erzbischof von Lund, gründete die Stadt Kopenhagen, welche durch Handel bald blühend wurde. Die unter Kanut VI. (—1202) und Waldemar II. (—1242) gemachten Eroberungen an den Küsten der Ostsee gingen durch