t) fr Kl' 7(j J !J in Zweite Periode Von dem Abschlüsse des weftphälischen Friedens bis zum Ausbruche der französischen Revolution oder von 1648 bis 1789 nach Chrisii Geburt. i. DeutfchlanS. a) Vom weftphälischen Frieden bis zum spanischen Erbfolge kriege. Unbeschreiblich war das Leiden, welches der dreißigjährige Krieg über Deutschland gebracht hatte; der Ackerbau lag darnieder, die Gewerbe stockten, der Handel hatte fast gänzlich aufgehört; verödet waren Städte und Dörfer, und Mangel und ansteckende Krankheiten rafften Tausende dahin, die das Schwert der Feinde verschont hatte. Ferdinand III. war, als ein gerechter und gottesfürchtiger Fürst, eifrigst bemüht, das harte Schicksal Deutsch¬ lands zu mildern. Allein die kaiserliche Macht war durch die Bestimmungen des weftphälischen Friedens gebrochen, Eifersucht und persönliche Rücksichten beherrschten die einzelnen Reichsstände, und eine Unendlichkeit von beschwerlichen Formen verzögerte jeden Reichsbeschluß und lähmte dessen Ausführung. So sehr auch sein Sohn und Nachfolger Leopold I. (1658— 1705) den Frieden liebte, so wurde er doch in schwere Kriege verwickelt. Kaum war der nordische Krieg, in welchem er Polen gegen Schweden mit Glück unterstützte, durch den Frieden von Oliva