12 Tifernum, wird bei Rom schiffbar und mündet sich bei Ostia in das tyrrhenische Meer. Ureinwohner des Landes waren die S i k ü l e r, bei diesen siedelten sich an die Casker oder Aboriginer und bildeten vereint das Volk der Latiner. Die Hauptstadt dieser Landschaft und in der Folge des ganzen römischen Weltreiches war Rom. Ursprünglich auf dem palatinischen Berge angelegt, erweiterte sie sich nach und nach, noch unter der Herrschaft der Könige, über die angrenzenden Hügel, den Capitolinus, Quiri- nalis, Viminalis, Esquilinus, Cälius und Aventinus. Darum hieß sie auch die Stadt der sieben Hügel (urlis septicollis). Der König Servius Tullius umschloß die sieben Hügel mit ei¬ ner Mauer und theilte den innern Raum in vier Regionen oder Bezirke: Suburana, Esquilina, Collina und Palatina. Im gal¬ lischen Brande (389) ging der größte Theil der Stadt unter. Sie wurde zwar im nächsten Jahre wieder aufgebauet, aber wegen der Eile, mit welcher gebauet wurde, höchst unregelmäßig. Mit der Zeit jedoch erweiterte und verschönerte sie sich, beson¬ ders seit den punischen Kriegen, als durch glückliche Eroberungen der Wohlstand der Bürger vergrößert und durch die Bekannt- schaft mit der Kunst der Griechen auch ihr Geschmack verfeinert wurde. Schon unter dem ersten Kaiser Augustus hatte sie eine solche Größe erreicht, daß sie in vierzehn Regionen getheilt wurde. Der Kaiser Nero ließ drei von diesen bis ans den Grund nie¬ derbrennen, um durch schöneren Ausbau seinen Namen zu ver¬ herrlichen. Sein eigener Palast, das sogenannte „goldene Haus", nahm mit den vielen Nebenanlagen allein schon den Raum einer Stadt, den ganzen Palatin, ein. Die meisten der folgenden Kaiser thaten viel für die Verschönerung und Vergrößerung der Weltstadt. Aurelian ließ noch drei Hügel, den Janieulus, Vati- canus und Pincius (ooI1>8 llorkulorum) mit in ihr Gebiet ziehen und um das Ganze eine neue Ringmauer mit ragenden Thür- mcn, Zinnen und Brustwehren aufführen. Ihren höchsten Glanz erreichte sie unter Diocletian, der sie Mt neuen Gebäuden und Anlagen schmückte. Wie die Stadt selbst, so stand auch die ganze Umgegend in glänzender Pracht da. Stundenweit war diese mit den herrlichsten Landhäusern, Tempeln, Grabmonumenten und Anlagen aller Art angefüllt, besonders zu beiden Seiten der sechzehn Hauptstraßen, die von Rom ausliefen nach allen Rich-