— 23 — rias oder Galiläisches Meer genannt, der Berg Tabor, die Städte Nain, Nazareth und Kana. Am See Tiberias lagen die Städte Tiberias und Kapernaum. 8. 13. Assyrien. Semiramis. Armenien hieß das Gebirgsland um die Quellen des Eu¬ phrat und Tigris, Babylonien das Tiefland um die Mün¬ dung dieser Flüsse, Mesopotamien lag in der Mitte zwischen beiden. Oestlich von Mesopotamien, jenseits des Tigris, lag das Steppenland Assyrien, in welchem Assur und Nimrod uralte Könige gewesen sein sollen. Nordöstlich von Assyrien lag Medien. Um 2000 v. Ehr. stiftete Ninus die assyrische Monarchie, welche auch Babylonien, Mesopotamien und Medien umfaßte; Ninive, da, wo der große Königs-Canal aus dem Euphrat in den Tigris mündet, auf das prachtvollste von ihm erbaut, wurde die Hauptstadt. Semiramis, seine kluge und schöne Gemahlin, erhob Assyrien zu einem mächtigen Staat. Ihren Sohn Ninias nach dem Tode des Ninus von der Regierung ausschließcnd, herrschte sie selbst kräftig in Mannestracht, wäh¬ rend sie jenen unter die Obhut der Weiber stellte. Das von außen durch beträchtliche Eroberungen vergrößerte Reich wurde im Innern durch zweckmäßige Einrichtungen beglückt, wie durch Anlegung von Kunststraßen, Wasserleitungen, Befestigung und Verschönerung der Städte. Vor Allem wurde Babylon durch prachtvolle Bauwerke verherrlicht. Im Viereck umgaben es un¬ gewöhnlich hohe und breite Mauern: jede derselben war von 25 einander gegenüberliegenden Thoren durchbrochen. Zu bei¬ den Seiten des Euphrat waren zwei prächtige Paläste einander gegenüber erbaut, die durch einen getvölbten Gang (Tunnel), welcher unter dem Flusse durchging, m Verbindung standen. In einem dieser Paläste befanden sich die hängenden Gärten, die bei den Griechen so berühmt waren. Der Liebe ihrer Untertha- nen gewiß, gab Semiramis ihre Verstellung auf; jene begrüßten sie erstaunt und freudig als Herrscherin. Mit fliegendem Haar, jedoch königlichem Anstand trat sie einst unter das Volk, und die bloße Gegenwart der hohen Gebieterin dämpfte einen Auf¬ stand. Bald nach einem verunglückten Kriegszuge nach Indien ereilte sie der Tod. Der unter Weibern verweichlichte Ninias wurde König. Alle seine Nachfolger waren ihm ähnlich. Sar- danapal II., der letzte von ihnen, wurde von Kyarares von