Spuren einer alten Kunst-Straße geben Zeugniß, daß einst Römerheere diesen Theil der Alb durchzogen. Die senkrechte Erhebung des Hochsträß beträgt nur c. 1700 Fuß, und es ist daher milder, auch reicher an Quellen, und zeichnet sich durch eine größere Fruchtbarkeit vortheilhaft aus. — Als hohe Punkte der rauhen Alb sind hier nachträglich noch zu nennen der Roßberg bei Gönningen, nahezu 2700 Fuß hoch und der Sternberg bei Offenhausen, nahezu 2600 Fuß hoch. 3) Das nordöstliche Drittel unseres Gebiets, zwischen dem Geißlinger- und Lvncthal einer-, und dem Kocher- und Brenzthal andrerseits, umfaßt a) das noch c. 2000 Fuß über der Meeresfläche gelegene Aal¬ buch, und b) zwischen dem Kocher- und Brenzthal einer- und der Ries¬ ebene und der bayerischen Grenze andrerseits, das Herdtfeld, und von hier an geht sodann die schwäbische Alb in den fränkischen Zura über. Der nördliche Theil des Aalbuchs bildet seiner hohen Lage wegen eine sehr rauhe, theils steinige, theils mit Heiden und Wald bedeckte und in weiten Strecken unbebaute und unbevölkerte Einöde; auch liegt in diesem Theile der Alb das durch seine fossilen Süßwasserschnecken berühmte Stu- benthal (stehe unten!), ein gegen vier Stunden langes, ödes Trocken¬ thal zwischen Söhnstetten und Heidenheim. — Die Wälder sind — wie der Name sclwn andeutet — Buchenwälder. Auch das Herdtfeld, vbschon einige hundert Fuß niedriger, als das Aalbuch, ist rauh, arm an Wasser, hat viele dürre, fteinbedeckte Einöden, magere Felder und ziemlich stark be¬ waldete Gegenden. Gegen Süden zu ist es besser. Clima -er Alb. Obwohl südlicher gelegen als das Ebenen- und Hügelland au ihrem nordwestlichen Fuß hat die Alb doch einen durchschnittlich 2—4 Grad tiefem Thermometerstand, als z. B. das mittlere Neckar¬ thal: eine Folge ihrer beträchtlicheren Meereshvhe. Rauhe, kalte Winde, heftige Stürme wehen selbst zur Sommerszeit, und wenn auch der Winter das Thermometer nicht tiefer herabdrückt, als selbst in den mildesten Gegenden des Unterlandes, und der Sommer das¬ selbe nicht selten eben so hoch hinauftreibt, als z. B. in Stuttgart, so dauert eben doch der Winter auf der Alb oft über fünf Monate, so daß im Frühjahr die zarteren Gartengewächse und Gemüse, wie z. B. Bohnen und Gurken regelmäßig erfrieren, und der spät- reiseude Haber nicht selten in dem manchmal schon zu Ende des 2t *