280 Artillerie auf den Hügeln vertheilt, konnte die ganze große Ebene von Breitenfeld bestreichen. Von daher näherte sich in zwei Kolonnen die schwedisch-sächsische Armee, und hatte bei Podelwitz, einem vor der Tilly'schen Fronte liegenden Dorfe, die Lober zu passiren. Um ihr den Uebergang über diesen Bach zu erschweren, wurde Pappenheim mit 2000 Kü¬ rassiers gegen sie beordert, doch erst nach langem Widerstreben des Tilly, und mit dem ausdrücklichen Befehl, ja keine Schlacht anzu- sangen. Dieses Verbots ungeachtet wurde Pappenheim mit dem schwedischen Vortrabe handgemein, aber nach einem kurzen Wider¬ stand zum Rückzug genöthigt. Um den Feind auszuhalten, steckte er Podelwitz in Brand, welches jedoch die beiden Armeen nicht hin¬ derte, vorzurücken und ihre Schlachtordnung zu machen. Zur Rech¬ ten stellten sich die Schweden in zwei Tressen abgetheilt, das Fu߬ volk in der Mitte, in kleine Bataillons zerstückelt, welche leicht zu bewegen, und, ohne die Ordnung zu stören, der schnellsten Wen¬ dungen fähig waren; die Reiterei auf den Flügeln, auf ähnliche Art in kleine Schwadronen abgesondert, und durch mehrere Haufen Musketiers unterbrochen, welche ihre schwache Anzahl verbergen, und die feindlichen Reiter hernnterschießen sollten. In der Mitte kommandirte der Oberst Teufel, ans dem linken Flügel Gustav Horn, der König selbst auf dem rechten, dem Grafen Pappenheim gegenüber. Die Sachsen standen durch einen breiten Zwischenraum von den Schweden getrennt; eine Veranstaltung Gustavs, welche der Aus¬ gang rechtfertigte. Den Plan der Schlachtordnung hacke der Kur¬ fürst selbst mit seinem Feldmarschall entworfen, und der König sich blos begnügt, ihn zu genehmigen. Sorgfältig, schien es, wollte er die schwedische Tapferkeit von der sächsischen absondern, und das Glück vermengte sie nicht. Unter den Anhöhen gegen Abend breitete sich der Feind aus in einer langen unübersehbaren Linie, welche weit genug reichte, das schwedische Heer zu überflügeln; das Fußvolk in große Bataillons abgetheilt, die Reiterei in eben so große unbehülfliche Schwadronen. Sein Geschütz hatte er hinter sich auf den Anhöhen, und so stand er unter dem Gebiet seiner eigenen Kugeln, die über ihn hinweg ihren Bogen machten. Aus dieser Stellung des Geschützes sollte man beinahe schließen, daß Tillv's Absicht vielmehr gewesen sei, den Feind zu erwarten, als anzugreifen, da diese Anordnung es ihm unmöglich machte, in die feindlichen Glieder einzubrechen, ohne sich in das Feuer seiner eigenen Kanonen zu stürzen. Tilly selbst befeh¬ ligte das Centrum, Pappenheim den linken Flügel, den rechten der Graf von Fürstenberg. Sämmtliche Truppen betrugen an diesem Tage nicht viel über 34 bis 35,000 Mann; von gleicher Stärke war die vereinigte Armee der Schweden und Sachsen.