410 4 Stimmen ein jeder haben. Der Bundestag soll sich zuerst mit der Abfassung der Grundgesetze und seiner organischen Einrichtung in Bezug auf seine auswärtigen, kriegerischen und inneren Verhält¬ nisse beschäftigen.« »Alle Bundesglieder versprechen, mit einander gegen jeden An¬ griff zu stehen, und wenn der Bundeskrieg erklärt ist, keine einseitige Unterhandlung mit dem Feinde eingehen, noch einseitig Waffenstill¬ stand oder Frieden zu schließen. Ebenso wollen sie unter keinerlei Vorwand einander bekriegen, sondern ihre Streitigkeiten bei der Bundesversammlung Vorbringen. Diese soll entweder vermitteln oder richten, und die streitenden Theile sollen ihrem Ausspruche gehorchen.« »In allen Bundesstaaten wird eine landständische Verfassung stattfinden.« »Die christlichen Religionsparteien genießen gleiche Rechte. Wie eine Verbesserung der Israeliten in bürgerlicher Hinsicht zu bewirken sei, wird die Bundesversammlung berathen.« »Die Unterthanen der deutschen Fürsten haben das Recht, aus einem Lande frei in das andere wegzuziehen und dort Grundeigen- » thum zu erwerben, bürgerliche oder Kriegsdienste zu nehmen, wenn keine Verbindlichkeit zum Kriegsdienst gegen das bisherige Vater¬ land im Wege steht.« »Die Bundesversammlung wird sich mit Abfassung gleichförmiger Gesetze über die Preßfreiheit und den Nachdruck, sowie über Han¬ del und Verkehr zwischen den Bundesstaaten beschäftigen.« »Die sämmtlichen Bundesstaaten stellen ein Bundesheer von 300,000 Mann. Der Bundesfeldherr wird von der Bundesver¬ sammlung erwählt.« Freiheitskampf der Griechen. Seit dem Jahre 1453, in welchem das griechische Kaiserthum zerstört worden war, schmachtete das griechische Volk unter dem harten Joche der türkischen Herrschaft. Natürlich mußten vorzugs¬ weise die gebildeten Griechen um so schwerer dieses Joch empfinden, wenn sie der hohen Bildung, der ausgezeichneten Tapferkeit ihrer Vorfahren und alles dessen gedachten, was von Griechenland aus für die ganze gebildete Welt geschehen war. — Von den rohen Türken getrennt durch ihre geschichtlichen Erinnerungen, durch ihre Sprache, durch ihre Religion, leidend unter einer abscheulichen Will¬ kürherrschaft, wandten sich ihre Blicke nach Hülfe allen denen zu, welche die Macht der Türken zu brechen suchten, ganz besonders aber seit dem Beginne des 18. Jahrhunderts nach Rußland, welches, namentlich unter Katharina II. deutlich verrathen hatte, daß seine Pläne darauf hinausgingen, die Eindringlinge aus Asien wieder aus Europa hinauszuwerfen. Um so mehr richteten sich ihre Blicke nach