137 Sechster Zeitraum. Die Geschichte der Herrscher aus der Linie von Pfalz - Zweybrücken. Maximilian Joseph IV., Chnrfürst, dann König von Bayern. h. 18. Die Gabe, Menschenherzen zu gewin¬ nen und in Liebe an sich zu ziehen, war nur wenig Fürsten in solchem Maaße verliehen, als dem Maximi¬ lian Joseph von Zweybrücken. Sein ganzes We¬ sen war wie ein guter, heitrer Tag, bey dessen An¬ blick sich Jeder erfreut und vergnügt wird. Wie die Sonne, die nach langem Regen und trüben Wetter wieder hell und wärmend hervortritt, gieng Maximi¬ lians Erscheinen über Bayern, und namentlich über München auf. Gleich bey dem ersten Anblick des schönen kräftigen Mannes, mit dem milden, edlen Angesicht, sprachen Viele vom Volke: „das ist ein Herr wir wir Bayern in jetziger Zeit ihn brauchen." Und sie hatten sich nicht geirrt; was sein treublicken¬ des Auge versprach, das erfüllte sein treues Herz. Maximilian Joseph war als der jüngste Sohn des Pfalzgrafen Friedrich Michael von Zweybrücken, zum künftigen Krieger und Feldherrn gebildet worden; seine Jugendzeit verlebte er unter dem französischen Heere. Da erbte er 1795 , bey dem Tode seines älteren Bruders Karl das Herzog¬ thum Zweybrücken und trat nun nach Karl Theodors