wurden dann zu Eonsuln ernannt, über Sulla aber die Achtserklärung ausgesprochen. Als Sulla vori diesen Vorsällen in Rom Nachricht erhielt, schloß er mit dem Könige Mithridates, über welchen er Sieg auf Sieg ersochten hatte, Frieden und eilte nun mit seinem Heere zur Rache nach Italien zurück. Noch vor seiner Ankunft starb Marius. Bald folgte ihm Cinna, der von seinen eigenen Soldaten zu Ancona ermordet wurde. Mit ihm war das Haupt der Partei gefallen. Nun kam Sulla mit seinem sieg¬ reichen Heere in Italien an. Die feindlichen Haufen wurden geschlagen und gesprengt, Rom mit stürmender Hand erobert. Hier begann jetzt abermals ein fürchterliches Plündern und Morden. Mehr als hunterttausend Bürger wurden nieder¬ gemetzelt, ihr Vermögen eingezogen und unter die Anhänger Sulla's vertheilt. Oesfentliche Mordlisten, Proscriptiönen genannt, bezeichneten die verfallenen Schlachtopser. Mit gleicher Wuth verfuhr man in den übrigen Städten Italiens gegen die Anhänger des Marius. Nach so blutigen Gräuelthaten schien der Glückliche— diesen Namen führte Sulla am liebsten — sich bessern zu wol¬ len. — Er ließ sich zum immerwährenden Dictator ernennen und traf manche gute Einrichtungen. Dann aber legte er die Oberherrschaft freiwillig nieder und zog sich als Privatmann aus sein Landgut zurück (79). Hier starb er, erschöpft durch die Zügellosigkeit seines Lebens, schon im nächstfolgenden Jahre. Die Verschwörung des Catilina (65 — 62 v. Ehr.). — Unter der Schreckensregierung des Sulla spielten eine höchst verderbliche Rolle viele Jünglinge aus den ersten Ständen Roms. In Sünden und Lastern hatten sie ihr Vermögen ver¬ geudet und wollten sich nun bereichern und emporschwingen. An ihrer Spitze stand Catilina. Dieser verwegene heim¬ tückische Mann, von Jugend auf an ein wüstes Treiben mit räuberischen Kriegsleuten gewöhnt, hatte sich bereits zweimal vergeblich um die Consulwürde beworben. Dadurch kam seine