unter den Staufen. 107 Erbland Braunschweig beschränkt. Unter diesen Umständen ^'6 "uf neigte sich der Pabst, da sich Philipp abermals um seine An- jan^ erkennung an ihn wandte, mehr aus dessen Seite, behielt sich jedoch, nachdem er vorläufig einen Waffenstillstand aus 9 Mo¬ nate vermittelt, seine endgültige Entscheidung noch vor. Beide Theile rüsteten jetzt mit äußerster Anstrengung zum neuen Kampf der Entscheidung: da fiel wenige Tage vor Ablauf des Waffenstill- standes Philipp — ein Opfer persönlicher Rache —-von den Hän>Ermordung den des Pfalzgcafen Otto von Wittelsbach (zu Bamberg 1208). 1208. § 89. 011 o’t5 IV. Alleinherr s ch a ft bi s 1215. Nach Philipps Tode wählte die staufische Partei auf drin¬ gendes Abmahnen des Pabstes keinen neuen Gegenkönig, son¬ dern Otto IV. wurde auf zwei Reichstagen allgemein aner¬ kannt. Dieser suchte nun auch den Frieden mit den StaufeNKönig Otto wiederherzustellen, ächtete den Mörder Philipps und verlobtewill Friede» sich mit dessen Tochter Beatrix. Nachdem Ruhe und Ordnung^à^à im Reiche gesichert, unternahm er 1209 einen Römerzug, ord-^x^llt aber nete in der Lombardei, wo er festlich empfangen wurde, diebald m. dem Reichsangelegenheiten und wurde in Rom zum Kaiser gekrönt. Phbst und Gleich darauf aber entzweite er sich, trotzdem daß er die frü> "'ge- her zu Gunsten der Kirche gegebenen Versprechen wiederholt hatte, mit dem Pabste, indem er die kaiserlichen Ansprüche auf Tuscien und Apulien geltend machte und in letzterm den jun¬ gen König Friedrich sogar durch Waffengewalt zur Huldigung zu zwingen versuchte. Da belegte der Pabst, der Oberlehns¬ herr des apulischen Reichs und zugleich durch Verfügung der Mutter Constantia, Vormund Friedrichs, den Kaiser Otto mit dem Bann und forderte von den deutschen Fürsten die Aner¬ kennung des schon früher gewählten Friedrich, für dessen Erhe¬ bung alsdann der Erzbischof von Mainz insbesondere thätig war. Friedrich kam 1212 auf Einladung der für ihn gestimm¬ ten Fürsten nach Deutschland, verstärkte seine Partei durch reichliche Verleihung von Gütern und wurde, nachdem er Otto am Niederrhein glücklich bekämpft und ihn auf Braunschweig beschränkt, wie auch dem Pabst das von Otto früher gegebene Versprechen geleistet hatte, 1215 zu Aachen gekrönt. § 90. Friedrich II. 1215 — 1250. Friedrich mit denFriednch II. herrlichsten Eigenschaften des Geistes ausgestattet erwarb sicheln genialer eine hohe wissenschaftliche Bildung; doch war dabei die Ver- edelung seines GemütheS, die Kräftigung seines Willens im donr, aber Kampf mit den Ausbrüchen seiner ungezügelten Leidenschaftenem treubrü- so sehr vernachlässigt, daß er Glauben und Rechtlichkeit hintan-^'üft' mcha- setzte und sich auch durch die heiligsten Versprechen in seinem ^Mensch"' Handeln nicht bestimmen ließ. Bei einer solchen Persönlichkeit wußte in dieseni Fürsten für die Freiheit Italiens überhaupt