Kaiser Joseph II. und König Friedrich II. 247 letztem Königen verlorenen Freiheiten und die Gleichberechti¬ gung mit den herrschenden Katholiken wieder zuzuwenden. Zwar wurde die Wahlangelegenheit unter Mitwirkung zahlrei¬ cher von Rußland nach Polen gesendeter Truppen nach Wunsch Rußland u. beendigt; aber der Plan auf Gleichstellung der verschiedenenPrcuße» für Confessionen gab Veranlassung zur Bildung einer Confödera-d- Dissident, tion der Katholiken zu Bar m Podolicn. Bald entbrannte^'"' Con» zwischen ihr und dem von Rußland unterstützten Könige Po-^^^?- niatowsky ein heftiger Krieg, worin sich sogar die auf den rus¬ sischen Einfluß in Polen eifersüchtige Türkei verwickelte. Und nicht lange, so bewog das Glück der russischen Waffen auch Maria Theresia zu einem Bündnis; mit der Türkei; eine öster¬ reichische Armee rückte gegen Polen, um die an dasselbe von Preußen Ungarn (1402) verpfändete Zipser Gespannschaft auszulösen. (Greuzeor-- Jetzt brach auch Friedrich U. unter dem Vorwände, einen Cor-^O'^P^ don gegen die Pest zu ziehen, nach der polnischen Grenze auf, Gcspaiin- und kaum schien ein allgemeiner Krieg vermieden werden zu fcfraft) n. können, als Rußland sich nicht bloß zu einem Frieden mit der RntzUnid Türkei neigte, sondern sogar mit Oesterreich und Preußen eine^^"^"' u!* Verbindung gegen Polen schloß. Catharina U. wünschte eine Entschädigung für die den Türken zurückgegebene Eroberungen, Maria Theresia für die Kosten der Rüstung. Friedrich II. aber auch zugleich für gezahlte Subsidien. Jede Macht besetzte die ^ bve. ihr nach abgeschlossenem Theilungsvertrage zufallenden Distrikte Mächte be- von Polen: Oesterreich die Zipser Gespannschaft, Galizien und schränken d. Lodomirien, Preußen den Netz-Distrikt und polnisch (oder WestPo- Preußen, Rußland endlich den östlichen Theil von Litthauen ' ' ' zwischen Düna, Dniepr und Deutsch. Ein polnischer Reichstag mußte eine förmliche Abtretungsacte unterzeichnen. Friedrich II. änderte seit der Erwerbung West - Preußens den bisherigen Titel eines Königs i n Preußen in den eines Königs v o n Preußen. , ' § 200. Der bairische Erbfolge st reit, 1778—1779. War beim Regierungsantritt der Maria The¬ resia der bairische Kurfüst Carl Albert mit Ansprüchen auf die österreichische Monarchie hervorgetreten, so erhob dagegen jetzt 2ostph IO 38 Jahre später, nach dem Tode seines kinderlosen Sohnes Maximilian Joseph, des letzten Sprossen aus der jüngern LinieBuier» ge>,. des Hauses Wittelsbach, der Kaiser Joseph II. Ansprüche aust. ältere t'i- die böhmischen Lehen in der Oberpfalz sowie auf Nieder-Baiern,"^^'"^^ für dessen Abtretung er einen von Kaiser Sigismund ausgestellten Preuße» u. Lehnsbrief geltend machte. Der Erbe der bairischen Länder,Rußland cr- Kurfürst Carl Theodor aus der altern oder Sulzbachischen Linieben des Hauses Wittelsbach, verständigte sich zwar auch mit dem Kai- ser über die Abtretung jener Gebietstheile; aber Friedrich II. von 1779.'