286 die Frankreich zu zahlen hatte,erhielt Sachsen 6,804,748 Franken; auch an Vergütungen aus den früheren Kriegen wurde Sachsen eine beträchtliche Summe zugewiesen. Die Hoffnung Vieler, daß nunmehr nach wiederherge- stelltem Frieden alles Veraltete in der Verfassung und Ver¬ waltung abgethan und eine neue zeitgemäße Ordnung der Dinge eingeführt werden möge, ging nicht in Erfüllung, denn weder der König noch die Minister waren zu durch¬ greifenden Veränderungen geneigt,wogegen sich auch mehrere von den Standen setzten, deren Privatvortheil dabei in Berührung kam. Ein Hauptgeschäft war die Auseinander¬ setzung mit Preußen, besonders die Geldangelegenheiten. Von den 5 Millionen Kassenbillets übernahm Sachsen 3 Millionen 250,000 Thlr. Die Steuerschulden betrugen 22 Millionen 480,802 Lhlr., wovon auf das preußische Herzogthum Sachsen ' siel. Von den Schulden der Kammercreditcasse blieben bei Sachsen 1 Million 613,234 Lhlr. Die Centralsteuerobligationen, über 3 Million 200,000 Lhlr. übernahm Preußen ganz, Sachsen dagegen die sämmtlichen Landescommissions - und Compensationsscheine von 1 Million 486,000 Lhlr. Einige Cassen wurden nach Verhältniß der Bevölkerung getheilt. Den frommen Stift¬ ungen und Unterrichtsanstalten, so wie Familien und Pri¬ vatpersonen blieben ihre Besitzungen und Forderungen un¬ verkürzt. Nach Beendigung dieser Arbeit konnte erst die sächsische Staatsschuld genau festgestellt werden; sie be¬ lief sich auf 16 Millionen 66'>,771 Thlr. Zur Tilgung und Verzinsung erhielt die Steuercredikcasse jährlich 713,333 Thlr. 8 Gr. Die Gewissenhaftigkeit der Verzinsung besserte den Credit Sachsens so ungemein, daß die öprocenligen Papiere 8 bis 9 procent über pari standen, und daß ohne Gefahr einer allgemeinen Aufkündigung zur Verringerung des Zinsfußes geschritten werden konnte. Wichtig für den Handel und die Schifffahrt war der Zusammentritt sämmtlicher Elbuferstaaten zu Dres¬ den, die nach mehrjährigen Verhandlungen am 23. Juni 1821 die Elbschifffahrtsacte zu Stande brachten, der zu Folge die Elbe frei und kein Zwangszuschlag und Stapel mehr ftattsinden, die 35 Zollstätten der 10 Ufer¬ staaten auf 14 vermindert, die Zollsätze bedeutend herabge-