42 25. Sylla in Rom. (I. L2. vor Ehr. G.) Der Tag der Rache war nun für MariuS nnd feine Anhänger gekommen. Marius suchte das Bewußtsein seiner Schuld und die Furcht vor der Strafe durch unmäßiges Trinken zu übertäuben, und trank sch zu tedt. Lin na dagegen suchte sich zu behaupten, und wollte selbst ein Heer gegen seinen Gegner einschiffen, wurde aber von seinen eigenen Kriegern erschlagen. Auch des Marius Freun¬ de suchten den Besieger des Mithridates vergeblich mit einem wohlgerüsteten Heere von Rom abzuhalten; die eine Hälfte wurde zerstreut, die andere ging zu ihm über. Roch hatte Sylla einen harten Kampf' vor den Thoren von Rom zu bestehen; aber auch hier siegte er, und nun, da er Herr der Stadt war, überließ er sich noch mehr als Marius der grausamsten Rachgier. Die angesehensten Männer RomS wurden die erstens Opfer derselben. Bald sah man Blut in allen Straßen stießen, und Mordgeschrei aus allen Enden der Stadt ertönen. Die Krieger, die gegen ihn gefochten hatten, fielen zu Tausenden, und wurden zum Theil ganz kaltblütig niedergewürgt. So wüthetcn Bürger 'gegen Bür¬ ger. Syllas wilde Rotten badeten sich eben so unmensch¬ lich im Blute, als Marius Trabanten. Die sonst so hei¬ tere Stadt glich einer großen Schlachtbank. Nach dem Blut¬ bade fingen die Proscriptionen (die Aechtungen) an. Hier galt es besonders den Reichen, nach deren Gütern es den Wüthrichen gelüstete. Wer einen Prioatfeind hatte, ließ ihn aus die Proscriptionslisten setzen. Von jenem Augen¬ blicke an, war keiner mehr des Lebens sicher. Jeder Pro- snibirte, der ergriffen wurde, mußte sterben. Auf ihrem