53 Beinahe íoco Jahre nach Joseph machte ein Held aus dem benachbarten Äthiopien, Nahmens Sabakv, einen Einfall in Aegyprcu und unterwarf sich das Land. Diese Herrschaft dauerte fünfzig Jahre, und gab den Aegyptern neue Dämme und Kanäle und einige mildere Gesehe. Da gingen die fremden Erobe¬ rer in ihre Heimath zurück und ein Priester zu Memphis, Sethon war sein Nähme, riß die oberste Gewalt an sich. Er vereinigte dre königliche Würde mit dem Priesterthume. Der Kriegerstamm war unzufrieden mit dieser neuen Herrschaft. Sethon nahm den Krie¬ gern zur Strafe ihre Ländereien, aber es brach eine heftige Empörung aus, und zwölf Fürsten aus dem Kriegerstamme beherrschten nun das Land. Unter diesen zwölf Fürsten war einer Nahmens Psammetich, der Unter-Aegypten zu seinem An- theile erhalten hatte. Er war früher schon mit griechi¬ schen Handelsvölkern und Seeräubern an der Küste von Klein-Asien bekannt gewesen, und die Lage seines Reiches am Meere machte es ihm leicht, ferne alten Verbindungen mit jenen Völkern fortzus.tzen. Er nahm griechische Krkegsleute in Sold und diese halfen ihm tapfer, der Herrschaft der zwölf Fürsten und der mäch¬ tigen Priester ein Ende zu machen. Psammetich war nun Beherrscher von ganz Aegypten. Dieses Land war ein einziges großes Reich geworden, ungefähr 670 Jahre vor Christus. Von nun an verwandelte sich die Gestalt Aegyp¬ tens und ausländische Sitten drangen unter die Be¬ wohner, welche bisher alles Fremde von sich gestoßen hatten. Die Griechen kamen immer zahlreicher als Kaufleute und als Reisende nach Aegypten , und Psam¬ metich ließ sogar viele ägyptische Knaben in griechischen Sitten erziehen und in der griechischen Sprache unter¬ richten. Diese griechisch erzogenen Eingebornen wurden in drn Stammen, wozu sie eigentlich gehörten, aus