— So der anfangs so glücklichen Regierung Salomo's ward getrübt. Davids und Salomo's Jahrhundert war die glän¬ zendste Zeit der Hebräer. Künste und Wissenschaften erlangten den höchsten Grad der Ausbildung. David war Dichter, Sänger und Tonkünstler. Dre Psalmen, welche unter seinem Nahmen bekannt sind und großen- theils von ihm Hebammen, sind die schönste Blüte der hebräischen Dichtkunst. Auch Salomo's Nähme glänzt unter den Dichtern der Hebräer; man hat von ihm sinn¬ volle Lehrsprüchc, zarte Lieder und ernste Betrachtungen über des Lebens hinfällige Freuden. Nach Salpmo's Tode zerfiel das Reich in zwei Staaten, Israel, das aus zehn Stämmen bestand, und Juda, welches die beAen andern Stamme, Juda und Benjamin, enthielt. Jerobcam, der als König von Israel anerkannt wurde, machte Sichem, im Ge¬ birge Ephraim, zu seinem Sitze. Rehabeam, Sa¬ lomo's Sohn, König von Juda, wohnte zu Jerusa¬ lem. Um seine Unterthanen abzuhalten, diese alte Hauptstadt zu besuchen, und der Feier der Feste beizu¬ wohnen, nahm der König von Israel eine Aenderung im Gottesdienste vor, stellte Bilder auf, unter welchen Gott verehrt werden sollte, und ernannte Priester, die nicht von dem Stamme Levr'waren. Die Priester und Leviten aus Israel gingen daher zu dem Könige von Juda über, und alle Anhänger des alten Gottesdienstes kamen nach Jerusalem. Das kleine Reich Juda wurde dadurch wichtiger, als das größere Israel. Zwischen beiden Reichen bestand, ohne Unterbrechung, über 70 Jahre die unversöhnlichste Feindschaft. Die Könige von Juda boten vergebens ihre Macht auf, um sich die abgefallenen io Stämme wieder zu unterwerfen, und verbanden sich endlich sogar mit dem Könige von Syrien, Dessen Vortheil es war, beide hebräische Reiche zu unter¬ drücken. Das Reich Israel ward durch stete innere