Der Tribun fragte, was dieses seltsame Verfahren be¬ deuten sollte, und stolz antwortete Ärennus: Wehe den Besiegten! 7, . .. ' In diesem Augenblicke aber erschien Camillus mit einem Haufen seiner tapfersten Kyeger. Die Römer erzählten ihm, wie treulos der feindliche Feldherr gegen den Vergleich handelte. CamilluS befahl, das Geld wegzutragen. Nicht Gold,, sondern Eisen soll Rom befreien! sprach er zu den, Feinden. Es entstand ein Wortstreit, aber bald griff man zu den Waffen, und Camillus kämpfte so tapfer, daß die Gallier in ihr Pa¬ tzer stohen. Am folgenden Tage erneuerten die Römer den Kampf. Ihr Sieg war entscheidend; kein Gallier blieb übrig, um seinen Landsleuten das Schicksal des Heeres verkündigen zu können. Rom war gerettet, und cS wurde beschlossen, die zerstörte Stadt sogleich wieder aufzubauen. Unter den italischen Völkern, mit welchen die Rö¬ mer bald in Kampf geriethen, wurden ihnen die Sam- niter, ein kriegerisches Bergvolk am adriatischen Meere, zur Zeit Alexanders des Großen, am gefährlichsten, und es dauerte über ein halbes Jahrhundert, ehe sie diese Feinde bezwungen hatten. Nicht minder gefährlich war Pirrhus, König von EpiruS, ein Held, groß in den Künsten des Krieges, der (2^0 Jahre vor Christus) in Italien erschien, aber endlich der Tapferkeit und Großherzigkeit der Römer erlag. Die Römer hatten von diesen beiden Feinden viel in der Kunst des Krieges gelernt. Sie herrschten nun ohne Nebenbuhler im^ Mittlern und untern Italien, und ihre Macht war desto fester, da die innern Unruhen gestillt waren, seit der Bürgerstand den Erbadel dahin gebracht hatte, ihm gleichen Antheil an den höchsten Würden im Staate zu gestatten. V Ein neuer Feind drohte. Karthago war die blühendste Handelsstadt der damahligen Welt(VIII, 24.)