119 von der Sünde nicht frei machen, sie fühlten den Schmerz über ihre Sünden und sehnten sich nach Erlösung von ihrer Qual. In dieser Nacht allgemeiner Sünde ging plötzlich die glänzende Sonne des wahren Heils auf, weit hin über die Erde leuchtete der die Geburt des Sohnes Gottes verkündende wunderbare Stern, gewiß ein wunderbarer, vorher und nachher nicht wieder gesehener Stern, nicht irgend eine gewöhnliche Sternstellung, wie Sternseher vergeb¬ lich herauszurechnen sich abgemühct haben. In Bethlehem, einem Städtchen südlich von Jerusalem, dem einstigen Geburtsorte des Königs David, wurde Jesus Christus von einer mir dem Zimmer¬ mann Joseph von Nazareth verlobten Jungfrau Maria aus der Königsfamilie des David geboren. Der Jungfrau war durch ei¬ nen Engel vorher verkündigt worden, daß sie den Sohn Gottes durch die Kraft des heiligen Geistes gebären werde. Engel ver¬ kündigten den Hirten auf dem Felde die Geburt des Heilandes, göttliche Offenbarungen trieben fromme Israeliten bei der Darstel¬ lung des Neugeborenen in den Tempel, noch vor ihrem Ende das Heil der Welt zu sehen, Weise aus dem Morgenlande kamen, vom Wundersterne geleitet, das himmlische Kind anzubcten und zu be¬ schenken , Engel retteten die heilige Familie vor den Verfolgungen des um sein Reich besorgten Herodes- In stiller Armuth und Zu¬ rückgezogenheit wuchs der Knabe unter der sorgsamen Pflege seiner Eltern auf. Er besuchte keine der damals berühmten Schulen der Weltweisheit; der Umgang mit Gott im Gebet und im Lesen der heiligen Schrift war Sein Lehrer. Im zwölften Jahre schon setzte Er die Schristgelehrten im Tempel zu Jerusalem durch Seine Fra¬ gen und Antworten in gerechtes Erstaunen. Bis zu Seinem drei¬ ßigsten Lebensjahre blieb er in seiner Einsamkeit. Da kam der Ruf seines himmlischen Vaters an Ihn, daß Er öffentlich hervor¬ treten und die Verkündigung des ewigen Heils beginnen sollte. Vor Ihm her war der verheißene Engel des Herrn in dem Täufer Johannes gegangen. Dieser hatte Buße gepredigt und damit dem Heilande den Weg bereitet. Ohne Buße keine Bekehrung und kei¬ ne Erlösung! Damit die ganze Schrift d. i. jede auf den Messias gehende Weissagung der Propheten erfüllet würde, ließ Sich Jesus kurz vorm Antritt Seines Prophetenamtes vom Johannes im