Oer zweite Kreuzzug. 3t Daher unternahm Ludwig VII., König von Frankreich, den zweiten Kreuzzug, und der Abt Bernhard von Clairveaux bewog auch den deutschen König Konrad III. nebst dem Herzoge Friedrich (Barbarossa) von Schwaben zu persönlicher Theilnahme an dem Zuge. Beide Heere zogen durch Ungarn über Konstantinopel nach Kleinasien; die Deutschen, welche den kürzesten Weg durch das Reich Jconium ge¬ wählt hatten, litten durch unvorsichtige Theilung und durch Vernach¬ lässigung der Verpflegung harte Verluste, sie wurden von einem Heere des Sultans von Jconium überfallen, nur der zehnte Theil konnte den Rückzug nach Nicäa antreten. Ludwig, der etwas später ankam, vereinigte sich mit den spärliche,: Ueberresten der Deutschen und zog in Kleinasien längs der Küste bis nach Pamphylien, wo er sich mit einem Theile des Heeres nach Antiochia einschiffte, während der übrige Theil noch bis Tarsus zu Lande zog und durch Elend, Roth und die Feinde säst gänzlich aufgerieben wurde. Der Plan zur Wiedereroberung Edessas ward vorläufig ausgegeben, und die drei Könige Balduin III., Konrad III. und Ludwig VII. vereinigten sich zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf Damaskus, der aber durch Verzagtheit und Verrath (der syrischen Fürsten) ohne Erfolg blieb, worauf beide Könige in ihre Staaten zurückkehrten. Als Konrad im Begriffe war nach Italien zu gehen, um sich zum Kaiser krönen zu lassen und hier den von Freiheitsideen durch¬ drungenen lombardischen Städten gegenüber das fast vergeffene kö¬ nigliche Ansehen geltend zu machen, starb er. Da sein älterer Sohn (Heinrich) vor ihm gestorben, sein jüngerer aber noch unmündig war, so gab er sterbend seine Stimme für seinen Neffen Herzog Friedrich von Schwaben, den er allein für geeignet hielt, sowohl die gänzlich gesunkene Oberhoheit des deutschen Königs in den Grenzlanden (Po¬ len, Arelat, Italien) herzustellen, als die beiden Häuser Wels und Hohenstaufen zu versöhnen, weil dieser von beiden zugleich abstammte (s. die Stammtafel S. 53). 2. Friedrich I. Barbarossa 1152—1190. Sein Hauptstreben war das unter seinen Vorgängern gesunkene kaiserliche Ansehen, namentlich die in Italien geschmälerten kaiserlichen Rechte, wieder herzustellen; daher unternahm er 6 Züge nach Ita¬ lien, wo er den dritten Theil seiner Regierungszeit (13 I.) zubrachte. Erster Zug nach Italien (1154). Die lombardischen Städte hatten sich seit Heinrich IV. der Gerichtsbarkeit der kaiserlichen Statt¬ halter entzogen und sich ihre Consuln selbst gewählt; kleinere Städte 4»