5>6 Man lacht allenfalls über ein Paar Seiten, lan¬ ger halt man es schwerlich aus. Doch nicht blos Fürsten, auch Privatperso¬ nen hielten sich bisweilen Narren. So hatte, z. B. der Oberste v. Taube einen, der sich, sei¬ nem Herrn zum Tort, den 16. Mai 1648 vor dessen Kammerthüre hing. Das war doch ein öchter Narren-Possen! Dafür lies ihn aber auch der Oberste durch den Henker holen und unter dem Galgen begraben. Was soll man aber vollends dazu sagen, daß auch sogar das weibliche Geschlecht zur dicnst- thuenden und bezahlten Narrheit sich erniedrigte. — Johanne Antonie Juliane, Herzogin v. Sach¬ sen -Weissenftls, (st. 1726,) hatte eine Hof¬ narr in, Kathrine Liese genannt, welche ihr die Zeit in Dahme vertreiben hals. Seit dem Hubertsöurger Frieden ohngefahr verschwinden die Hofnarren ganz in der Sächsi¬ schen Geschichte und hoffentlich wird der bessere Zeitgeist sic nie wieder aufstehen lassen. Von ihren Schwanken, wie von ihren Freu¬ den und Leiden (denn sie hatten nicht selten derbe Hudeleien zu dulden,) liesse sich gar viel erzählen, böte die Vaterlandsgeschichte nicht wichtigere Ge¬ genstände zur Belehrung und Unterhaltung dar, als — Narrenbiographien. —* 1519 übernahm Friedrich der Weise, nach Maximilians I. Tode, zum zweitenmal (mit Bai-