27 war ein Heldenkampf, in dem die Feldherren sich im Zwei¬ kampf begegneten, während die Menge ohne Entscheidung focht, und der Sieg hierhin und dorthin sich wandte. Selbst der hochbejahrte Tarquinius nahm an der Schlacht Antheil und ward verwundet. Endlich siegten die Römer und nahmen das feindliche Lager; Tarquinius aber ging hoffnungslos nach Cumä zum Tyrannen Aristodemus, wo er im folgenden Jahre (495 v. Ehr.) starb. X. Menenius Agrippa. (494 v. Ehr.) — C. Mar- cius Coriolanus. (491—489 v. Ehr.) Die Bevölkerung Roms zerfiel in zwei Stände. Den ersten Stand bildeten die Patricier, die Nachkommen der alten Ge¬ schlechter, aus denen die ursprüngliche Bevölkerung Roms be¬ standen hatte; den zweiten Stand bildeten die Plebejer, die Nachkommen derjenigen Bewohner Roms, welche unter den Königen nach Rom gewandert und sich dort niedergelassen hatten. Die Patricier genossen als Adelstand bedeutende Vor¬ rechte, während die Plebejer unter hartem Drucke lebten. Bei den fortwährenden Kriegen Roms konnten sie ihre Ländereien nicht bestellen und hatten also keinen Unterhalt; oft wurden sie auch genöthigt, ihr Gütchen zu verkaufen oder gar Schuld¬ ner der reichen Patricier zu werden. Als solche aber verloren sie ihre Freiheit, wurden als Leibeigene behandelt und waren den furchtbarsten Qualen ausgesetzt. Schon lange hatten diese Bedrückungen den Unwillen der Plebejer gereizt; schon einige Male hatten sie den Kriegsdienst verweigert, aber den Putriciern war es noch immer gelungen, bald durch Drohungen, bald durch leere Versprechungen den Ausbruch der Unruhen zu unterdrücken. Einst kehrte das Volk von einem Feldzüge zurück und erwartete nun Befreiung von 2*