56 Iannö. befanden sich zwei gegeneinander überstehende Thüren, zur Kriegeszeit wurde der Tempel geöffnet, um anzu¬ deuten, daß der Gott, die Verträge und den Frieden beschüzzend, den Sieg verleihen werde; zur Friedens- zeit geschlossen; allein bei einen» so kriegerischen Volke wie die Römer fand das Leztere nur selten statt und geschah zuerst unter Numa Pompiltus und spater unter Augustus. Das Schließen des Tempels galt seiner Seltenheit wegen, für eine glükltche Begeben¬ heit, und begeisterte zu Gesängen. Das gegenseitige Beschenken und das Bekränzen der Thüren mit Lorbeer am Neujahrsfeste, war eine dem Janus geheiligte Sitte. Alle Durchgänge und die Hausthücen in Rom wurden nach ihm benannt. Sinnbildliche Gottheiten. Die Römer nahmen eine große Menge solcher Gott¬ heiten an, da sie sich Tugenden, Laster, Krankheiten als besondere Wesen dachten. Z. B. das Glük, mit ei¬ nem Rade zum Zeichen des Wechsels; die Ehre, mit Schwert und Füllhorn, weil sie den Wohlstand im Gefolge habe; die Hoffnung mit einer Blume in der Hand; der gute Ausgang, mit Aehren und ei¬ ner Opferschaale, weil alles Gute ein Werk der Götter ist; der Sieg auf einem Triumpfwagen stehend; die Treue und der Verstand, denen M. AemtliuS Skaurus kleine Tempel auf dem Kapitol errichten ließ; der Treue hatte schon früher Atilius Kola- tinus einen Tempel gewidmet. Ferner die Eintracht, die Freiheit, die Begierde, das Mtßgeschik, das Fieber u. s. w.