Adonis. Lato. (Latona). 191 erzog ihn; indessen zeigte er frühzeitig eine große Jagd, begierde, trieb sich in Wald und Flur umher und stellte dem Wilde nach. Aus Vesorgniß für fein Leben be, gleitete ihn die Göttin oft und warnte ihn, nicht zu verwegen der Gefahr sich anszufezzen; doch hingerissen von der gewaltigen Jagdlust achtete er nicht auf die Rede der Göttin, jagte einen wilden Eber aus dem Lager und stellte sich tollkühn dem Thlere entgegen. Kaum hatte Adonis das Thier mit der Lanze ver, wunder, als es wüthend auf ihn losstürzte, ihn zu Boden warf und zerfleischte. Aphrodite war abwesend von Kypros, wie den Adonis ein so grausames Todcsloos traf, schon näherte sie sich wieder der gcl ebten Insel, auf ihrem von Schwänen gezogenen Wagen den Luftkreis befahrend, da drangen von fern des Unglüklichen Seufzer in ihr Ohr, schwarze Ahnungen ergriffen sie und sie beschleu, nigre die Fahrt. Sie kam zu spat, Adonis rang mit dem Tode, in Klagetöne brach die Göttin aus über den schreklichen Anblik, und um Adonis Andenkenzu sichern, verwandelte sie ihn in eine Anemone. L ä t o. (Latona). Lato, Tochter des Köos und der Phöbe*), hatte wegen ihrer Kinder Artemis und Apollon viel von der Here wüthendem Zorne zu erdulden. Auf ihrer Flucht kam sie nach Lykien; ermüdet von dem langen Umhertrren und von des Tageegestirnes breru nenden Strahlen, wollte sie zur Löschung ihres Dur, stes Wasser aus einem klaren Bache schöpfen, aber die