203 aber begleitete ein glücklicher Erfolg. Vor Allem befreite Michael das Land von den verbrecherischen Banden, die umherstreiften und Empörungen stifteten. Im Kriege mit Schweden und Polen begriffen, gelang es ihm, auch mit diesen Feinden zum Frieden zu kommen; zunächst mit Schweden, das mit Rußland Krieg führte, weil Gustav Adolf, der Hoffnung be¬ raubt, seinen Bruder Philipp auf dem russischen Throne zu sehen, rus¬ sische Gebiete als Entschädigung für erlittene Verluste an sich bringen wollte. In einem Friedensvertrage, der im Jahre 1617 zu Stande kam, trat Rußland das heutige Gouvernement Petersburg an Schweden ab, dieses aber gab die von ihm besetzten Städte (darunter Nowgorod) zurück und Philipp entsagte allen Ansprüchen aus die russische Krone. Darauf kam auch (1618) ein Friede mit Wladislaw von Polen zu Stande, unter der Bestimmung, daß Michael die Provinzen Smolensk, Tschernigow und Sewerien an Polen abtrat, Wladislaw aber auf den Czarentitel Verzicht leistete. Die Friedensschlüsse hatte Michael allerdings thener erkauft, na¬ mentlich durch den Verlust von Smolensk, welches als eine starke Schutzwehr gegen die feindlichen Angriffe Polens gelten konnte; doch ge¬ wann er jetzt Zeit und Ruhe, mit den inneren Angelegenheiten seines Rei¬ ches sich zu beschäftigen, und in der That widmete sich jetzt Michael mit unermüdlicher Thätigkeit der Förderung des Wohles seiner Staaten. Als diese beruhigt und erstarkt waren, dachte er daran, auch das Verlorene zurückzuerhalten, namentlich Smolensk wieder zu gewinnen. Er gerieth mit Wladislaw in Krieg; obwohl er in demselben nicht glücklich war, wünschte doch Wladislaw den Frieden, denn die Türken beunruhigten sein Reich und Schweden drohte mit einem neuen Kriege. Der Friede kam im Jahre 1634 auf dem Grunde des früheren zu Stande. Als Michael starb, hatte er wohl die Parteien im Reiche beschwich¬ tigt, die Herrschaft des Gesetzes wieder hergestellt und seine Dynastie be¬ festigt, allein noch immer blieb Vieles zu ordnen und zu bessern übrig, noch herrschten viele Mißbräuche in der Abgabenzahlung und Handhabung der Gesetze, die innere Industrie lag in den Händen der Ausländer, die sich das Recht des zollfreien Handels angeeignet hatten, und das Verhält- niß zum Auslande bot noch viele Gefahren dar, um so mehr, da der Verlust der Provinzen an der Ostsee und am Dnepr den feindlich gesinnten Nachbarn einen leichten Weg in das Herz Rußlands darbot.