14 Geschichte der alten Welt. Fürsten von Theben, welche von den Hyksos entweder nie vollständig bezwungen wurden, oder ihnen nur tributpflichtig waren. Nach langem Kriege räumten die Fremdlinge Aegypten, zuletzt ihren Hauptwaffenplatz, die Festung Awaris im östlichen Delta, und zogen nach Syrien ab. Die thebäischen Dynastien (1667—1113 v. Chr.). § 36. Der Befreiungskrieg war von der Hauptstadt OberägypteuS, Theben. Theben (T. Ape, Stätte des Ammon), ausgegangen, daher wurde sie die erste Stadt Aegyptens und durch die prächtigsten Denkmäler verherrlicht. Die thebäischen Pharaonen (ihre gewöhnlichen Namen lauten nach griechischer Aussprache Thutmvsis, Amenophiö, Ramses) drangen wieder über den syrisch-ägyptischen Isthmus vor, eroberten die Sinaihalbinsel und sielen in Syrien ein; am weitesten drang Namseö. Namses II. vor (nach gewöhnlicher Annahme 1394—1328 v. Chr.), denn an einer Felsenwand unfern Beirut, am Fuße des Libanon, sind von ihm herrührende Skulpturen aufgefunden worden, die das Königs¬ schild des Pharao (der Name des Königs mit einem Ringe umschlossen) und ägyptische Götter darstellen. Der gleiche König dehnte die ägypti¬ sche Herrschaft am weitesten aufwärts im Nilthale aus, bis Dongola, wo am Berge Barkal (zwischen 1Z0 und 19" nördl. Breite) die Trüm¬ mer eines Tempels die Anwesenheit des ägyptischen Eroberers beweisen. Anterägyptischc Dynastien (1113—740). Äethiopische Könige (740—695). Die Sailer (656—525). § 37. Bald nach Ramses II. wurde Aegypten durch Streitigkei¬ ten der königlichen Prinzen um die Thronfolge erschüttert. Es kamen andere Dynastien auf den Thron, die man nach ihren Residenzen T anis, Bubastus und Sais benennt; sie hielten sich also gewöhnlich in Sisak. Unterägypten auf. Einer derselben, Scheschonk, in der Bibel Sisak genannt, überfiel 980 v. Chr. das Königreich Juda und brandschatzte Jerusalem, behauptete jedoch seine Eroberung nicht. Diese unterägyptischen Könige scheinen in Oberägypten keineswegs beliebt gewesen zu sein, vielleicht weil sie in dem Verkehre mit ihren Nach¬ barkönigen asiatisches Wesen annahmen, denn um 740 v. Chr. eroberte Sabako.der Aethiope Saba ko (aus Meroö, dem heutigen Sennaar) Aegyp¬ ten bis auf einen Theil des Delta ohne alle Mühe; auch wird er auf den thebäischen Denkmälern wie ein ächter Pharao von den Prie¬ stern mit allen heiligen Titeln beehrt und die späteren Priester lobten ihn als einen sehr gerechten Herrscher. Er hatte zwei Nachfolger, Sevecho und Thirhaka; dann gelang es den verschworenen ägyptischen Fürsten, die Aethiopen zu vertreiben. Darauf regierten sie einige Zeit Psamctich. gemeinschaftlich (Dodekarchie), bis einer derselben, P sametich, der einen Theil des Delta verwaltete, mit Hilfe griechischer und karischer 656 v. Chr. Seeräuber die Alleinherrschaft errang und eine neue Dynastie gründete. Er und seine Nachfolger machten die größten Anstrengungen sich der Hauptfestungen Syriens zu bemächtigen, denn sie sollten als Boll¬ werke Aegyptens gegen den Angriff der asiatischen Eroberer dienen. In Vorderasien hatten sich nämlich die Dinge anders gestaltet, von Niniveh und Babylon zogen Sultane aus, welche Syrien eroberten Md Aegyp-