32 Geschichte der alten Welt. auf den Thron, bis Saul mit drei seiner Söhne auf den Höhen von Gilboa in einer unglücklichen Schlacht gegen die Philistäer gefallen war. § 80. David wurde jetzt vom Stamme Juda zum König ausgerufen und nahm seinen Sitz in Hebron; die andern Stämme hielten dagegen zu Sauls Sohn Jsboseth und huldigten dem David erst, als Jsboseth zwei Jahre später durch Mörderhand umgekommen war. David verlegte hierauf seine Residenz nach Jerusalem, dessen Burg er den Jebusi- ten abgenommen hatte. Durch ihn wurde Israel mächtiger, als es vor und nach ihm je gewesen ist; denn er unterwarf nicht nur die Amoniter, Moabiter, Edomiter und Philistäer, sondern auch das damas- cenische Syrien bis an den Euphrat, mit Phönikien aber und Aegypten unterhielt er friedliche Nachbarschaft. Er brachte die Stiftshütte nach Jerusalem und machte dadurch die Königsstadt zum religiösen Mittel¬ punkt des Reichs; er wollte auch einen Tempel bauen, doch verbot es ihm Gott durch den Propheten Nathan; denn David hatte in frühe- ren Jahren schwere Schuld auf sich geladen, erlangte aber durch seine tiefe Reue und Ergebung in Gottes Strafe wieder Gnade und die Ver¬ heißung, daß seinem Stamme der ewige König, der Messias, ent¬ sprießen werde. Salomorkg. 8 81. Sein Sohn und Nachfolger Salomo (1022—981) erbte 10»26br81 c,n gesichertes Reich, war deßwegen zu keinem bedeutenden Kriege ge- r' nöthigt und konnte um so eifriger die Künste des Friedens pflegen. Er baute mit ungeheurem Auswande den prächtigen Tempel zu Jerusalem, sich selbst mehrere Paläste, legte nach Jerusalem eine große Wasser¬ leitung an, befestigte gut gelegene Städte und gründete neue. Mit . König Hiram vcn Tyrus verbündete er sich und erhielt von ihm das Cedernholz zu seinen Prachtbauten, sowie die Werkmeister, welche diese leiteten. Hiram lieferte auch die Schiffe und Seeleute, mit denen Salomo aus den Häfen Elath und Eziongeber am rothen Meere einen sehr gewinnreichen Handel mit Ophir trieb. Sein Hofstaat war glän¬ zender als der eines andern orientalischen Fürsten, aber durch diese Ueppigkeit mußte daS Volk leiden und zuletzt ließ er sich von seinen ausländischen Weibern so bethören, daß er außerhalb Jerusalem für die Feste und Opfer fremden Götzen Plätze einräumte; so erbitterte er das Volk und der Verfall des Reiches begann bereits unter ihm mit der Empörung der Edomiter und Damastener. Das getheilte Reich: Juda (981—588 v. Chr.). Israel (981 bis 721 v. Chr.). § 82. Zu Sichem baten die Aeltesten des Volks den Sohn Salo- Roboam. mo's, Rehabeam, daß er die Lasten, die sein Vater dem Volke auferlegt hatte, erleichtern möge. Er aber gab ihnen eine drohende Antwort und nun sielen zehn Stämme von ihm ab, errichteten ein eigenes Königreich, Reich Israel, das sie Israel nannten, und gaben sich in Jerobeam, dem angesehen¬ sten Manne des Stammes Ephraim, einen König. Bei Rehabeam blieben nur die kleinen Stämme Benjamin und Simeon, sowie der Reich Juda, mächtige Stamm Juda, von welchem das kleine Königreich seinen Namen führt. Die meisten Leviten wanderten auö Israel nach Juda, denn Jerobeam errichtete in Dan und Bethel, an der nördlichen und südlichen Gränze seines Landes, Tempel und stellte darin goldene Kälber