Neben dem Hauptzwecke, ein der Fassungsgabe der Mittlern Bildungsstufe der Gymnasien durch Inhalt und Form ange¬ paßtes und mit Berücksichtigung der neuesten Forschungen aus¬ gearbeitetes Lehrbuch zu geben, war bei der Darstellung des Mittelalters meine Absicht, noch einem andern vielfach ge¬ fühlten Bedürfnisse abzuhelfen, nämlich mit der Geschichte auch die Geographie des Mittelalters, wenigstens in all¬ gemeinen Umrissen, zu verbinden und so eine, allen bisherigen Lehrbüchern gemeinsame Lücke auszufüllen. Zur näheren Veranschaulichung des geographischen Stoffes werden die ausgezeichneten Leistungen in von Spruner's historisch-geo¬ graphischem Handatlas dienen können , auf welche deshalb an den betreffenden Stellen verwiesen ist, so wie aus deren Wiederholung durch die jüngst erschienenen Wandkarten von Bretschneider. Nur vermißte ich in demselben eine einfache und leicht übersichtliche Darstellung der alten Wohnsitze der deutschen Völker im Zeitalter des Tacitus, und da auch in den meisten Schulatlanten gerade das Bild des frühesten Zustandes unseres Vaterlandes am wenigsten dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft entspricht, so versuchte ich durch Zugabe einer besonderen Karte des alten Germaniens, die dem Texte genau entspricht, diesem Mangel abzuhelfen.