Kaiser Lothar der Sachse. Die Hohenstaufen. 145 und wo war wie in Asten eine solche Ländermasse, groß genug für Millionen der schönsten Lehen, welche für die Tapferen zu gewinnen waren? Andacht und Kriegslust lenkten nun einen fortwährenden Men- schenftrom aus dem Abendlande nach Asien; es war ein beständiger Kreuzzug, der aber zu bestimmten Zeiten besonders mächtig anschwoll, wo dann die Geschichte einen neuen, besondern Kreuzzug (es sind deren sieben) aufzeichnet. Schon 1100 zogen der Graf von Poitou, Herzog Welf von Bayern, Bischof Ulrich von Passau, Erzbischof Thiemo von Salzburg, Abt Giselbert von Admont re. nach, fanden aber mit mehr als 100,000 Menschen bis auf wenige in Kleinasien durch Hunger und das Schwert der Türken ihren Untergang. _ Zwölftes Kapitel. Kaiser Lothar der Sachse (1125 — 1137). Die Hohenstaufen. Nach dem Tode Heinrichs V. übten die Fürsten ihr Wahlrecht in demselben Geiste, welchen sie gegen die fränkischen Kaiser bewiesen hatten; sie erhoben den Sachsenherzog Lothar und übergingen den Hohenstaufen Friedrich, der mit seinem Bruder Konrad Heinrichs V. Gut geerbt hatte. Von diesem sollten nun die Hohenstaufen herausgeben, was Heinrich als Reichslehen eingezogen und dieser oder jener Herr als Erbe angespro¬ chen hatte. Sie weigerten sich und daraus entstand ein Krieg, der mit abwechselndem Glücke bis 1135 dauerte und besonders das südwestliche Deutschland verheerte. Nachdem Lothar 1126 einen vergeblichen Feldzug gegen Friedrichen unternommen hatte, griff er zu dem allein wirksamen Mittel, die fürstlichen Nachbarn der Hohenstaufen zu größeren Anstren¬ gungen gegen diese zu vermögen. Im folgenden Jahre belehnte er näm¬ lich den Zähringer Konrad mit Burgund, dem Welfen Heinrich dem Stolzen aber, der bisher zu den Hohenstaufen gehalten hatte, verlobte er seine Tochter Gertrud, der Sachsen als Erbe zufallen mußte. Die Schwaben schlugen zwar Lotharn bei Würzburg und den Welfen bei Donauwerth, verloren dagegen 1130 Nürnberg und Speyer, 1134 Ulm, das Lothar verbrannte; Konrad hatte sich in Italien als Gegenkönig aufgeworfen, wurde aber von den Lombarden verlassen, als sie ihn gegen Lothar nicht mehr brauchen konnten. Deßwegen machten die Hohenstaufen 1135 Frieden und Lothar behandelte sie großmüthig; auf demselben Reichstage wurde auch ein lOjähriger allgemeiner Landfriede ausgerufen, für den das Volk dem Kaiser, als einer langersehnten Wohlthat, sehr dankbar war. Auch mit der Kirche blieb Lothar im Frieden; die Papst- Bumüller, Gesch. d. Mittelalters. 10