i4 Erster Zeitraum. für, daß meine Nachbarn dich erzürnen?" Da ant¬ wortete der Allgerechte: „Du hast nichts Uebels ge- than, und darum sollst du und dein Haus nicht mit den Schuldigen leiden; ich will alle Lebendigen ver¬ nichten durch eine große Wafferfluth, du aber, und was du mit dir nimmst, soll erhalten werden. Baue dir einen großen Kasten, der auf dem Wasser schwimmt, und gehe dahinein mit deiner Familie, und nimm von jeder dir bekannten Thiergattung ein Paar, Männchen und Weibchen, zu dir Wenn nun das Wasser herauf braust, fo schwimmt ihr darauf herum, wahrend alles Andre untergeht. Ist die Flurh verschwunden, so geht ihr aus dem Kasten hervor in die neue Welt, da mögt ihr von neuem euch eures Lebens freuen, aber sündigen sollt ihr nicht wieder! „Noah war kaum mit seiner Arche (ein verdecktes Schiff) fertig, und mit sei¬ ner Familie und seinen Thieren darinnen, so kam die große Ueberschwemmung (Ihr wißt ja wol, was das ist? Wenn das Wasser steigt, die Flüsse über die Ufer treten und die Nahe umher überströmen; jetzt pflegt das im Herbste und im Frühjahre zu geschehen, das ist aber nur ein wenig, ist kaum eine dunkle Vorstellung von jener furchtbaren Ueberschwemmung, welche man die Sündfluth nennt.) Alle Quellen der Erde ergossen sich mit hoher Gewalt, die Fluth rauschte über das Land , und dazu fiel ein Platzregen 40 Tage hindurch; hundert und fünfzig Tage lang stieg das Wasser, bis es endlich die allerhöchsten Berge bedeckte Am Ende fiel es wieder und die Berggipfel traten hervor; aber alles-war starr und todt. Das war gräßlich!