i6 Zweiter Zeitraum. schen Meere, auszubreiten, und nahmen wieder ihre alte Arbeit, Jagd und Ackerbau, vor; so wie sie, ver¬ mehrten sicy auch die erhaltenen Thierarten. Der alte Herr Noah besonders fand großen Geschmack am Feld¬ bau, und war nun der Erste, welcher den Weinbau be¬ trieb, als er einmal bemerkt hatte, daß die Flüßigkeit in der Weintraube gut schmecke, und Nahrung und Kraft gebe. Als er aber die guten Eigenschaften des Weins recht untersuchen wollte, trank er sich einen Rausch; das machte ihn in Zukunft vorsichtig, denn er hatte Kopfschmerzen bekommen und mancherlei Lhorheiten begangen. Thurmbau zu Babet. Dieser Noah zog sich spater mit seiner Familie, welche immer zahlreicher wurde, von den Gebirgen Armeniens herab in die Ebnen von Mesopotamien, wo er für sich und seine Heerden Nahrung im Ueber- flnß fand. Hier reisten die Leute herum; so lange etwas zu essen war, blieben sie an einem Orte, hernach ging es weiter Damit sie sich nicht zu weit von einander entfernen möchten, so kamen sie auf den Einfall, eine Stadt zu bauen, und einen hohen, hohen Thurm darin, den die Hirten allenthalben sehen, und daran ihren Wohnort erkennen könnten: aber das war dem lieben Gott nicht angenehm, er wollte eben, daß sie sich weit verbreiten, und endlich die ganze Welt bewohnen soll¬ ten. Er verwirrte also ihre Sprache, das heißt: er machte, daß Jeder anfing, auf seine eigne Art zu re¬ den, auf eine Art, welche den Andern unbekannt war. Wenn nun dev Eme sagte: „Bruder gieb mir einmal Kalk her!" so sperrte der Andre Mund und Augen auf, schüt-