3* Dritter Zeitraum. Ende glaubte er sich selbst von Gott zum Befreier sei¬ ner Brüder gesandt. Fiu^s macht er sich auf, reiset zum König in Aegypten, und sagt zu diesem: „Herr^önig! Gott will, daß die Israeliten in Zukunft nicht mehr hier in Aegypten, sondern in Canaan wohnen sollen, und mich hat er berufen, sie dahin zu führen: fty nun so gm und laß sie mit mir ziehen!" Da^u hat aber Pharao gar keine Neigung, und er entgegnet: „Wie? Ich sollte zwei Millionen Menschen," — (so hoch belief sich jetzt ihre Anzahl wirklich) •— „die für mich arbeiten und mir hohe Steuern bezahlen, aus meinem Lande ziehen lassen? Das geschieht nimmermehr. Moses will gern für einen außerordentlichen Mann gehalten seyn, und so macht er nun vor den Augen des Königs allerlei wunderbare Künste, die er in der Wüste gelernt hatte. So glaubt er bei dem abergläubigen Mann am ersten durchzudringen, und siehe da, es gelingt ihm auch; der König bewilligt den Abzug der Israeliten, denen sich Moses vorher schon als ein Wunderthater, als ihr Retter, angekün¬ digt hatte, die ihm glauben und Gehorsam geloben. Die große Reise wird angetreten; aber plötzlich gereut dem König seine Einwilligung dazu; er setzt den Israeliten nach die nach Moses Rath an einer seichten Stelle und vielleicht zur Zeit der Ebbe, (das heißt, wenn das Wasser einige Stunden — wie jetzt noch in der Nordsee — ganz niedrig steht) durch das rothe Meer gegangen waren. Der König folgt ihnen mit allen seinen Soldaten bis in die Mitte des Meeres durch das Wasser, aber nun kommt schnell die Fluth, das Wasser steigt, die Aegypter, welche überdies vielleicht