i3° Siebenter Zeitraum. (Von Christi Geburt bis auf den Untergang des Kaiser/ thums in Rom, oder bis zur großen Völkerwan- derung, 476 nach Christi Geburt). < Zesus lebt, lehrt und stirbt. Am Schlüsse des vorigen Zeitraumes sähet Ihr den göttlichen Lehrer Jesus Christus seine irdische Laufbahn beginnest. Jetzt erscheint die Zeit, da wir ihn vollenden sehn. Die heiligen Bücher der Iuöen versprachen dem hartgedräckten Volke einen Messias (Erlöser), der ihm wieder zu seinem Rechte und zur Würde helfen sollte. Alle die Bezeichnungen in den Vorhersagungen trafen an Jesus ein, und das Volk fing an, von ihm zu hosson. Der große Mann selbst scheint sich für den Verheißenen gehalten, und begeistert von diesem Be- wußtseyn gehandelt und gelehrt zu haben. Aber nicht, wie die Juden hofften, that er. Er trat nicht als Krieges¬ held auf strebte nicht nach hohen Würden, wollte nicht ein König der Juden seyn, und sagte daher oft: Mein Reich ist nicht von dieser Welt! Nein, einen erhabe- nern Zweck hatte er und sein Freund Johannes vor Augen. Er strebte darnach, die Verworfenheit des jü¬ dischen Volkes zu mindern, die Verkehrten wahrhaft zu bessern, ihnen vorurtheilsfreie Religionslehren und zweckmäßige Sittenvorschriften zu ertheilen, um so ein höheres geistiges Reich zu begründen. Durch eigenes Beispiel und belehrende Aeußerungen wollte er jenem