4»4 Dritter Zeitraum. sie Euch ganz angenehm machen könnte; es ist ihm schon im Mittelalter unmöglich gewesen, die Begeben¬ heiten so mitzutheilen, wie die der kindlichen Urzeit, wo die Einbildungskraft gern bei den Großthaten der Griechen, bei ihren Göttern, Weisen und Helden verweilt; die Schwierigkeit, gefällig zu erzählen, mehr¬ te sich m't jedem Schritte vorwärts zu der Gegenwart. Verwirrter wird der Stoff, und immer unbefriedigen¬ der für das Gemuth des Kindes, das kein Vergnügen geniessen kann bei den blutigen Kriegen der neuern Zeit, die oft nicht um einen großen Gegenstand, sondern um einige Meilen Landes geführt werden. Und dies gilt besonders von der letztvergangenen Zeit. Dazu las¬ sen sich die Ereignisse nur schlicht erzählen; oft werden die Veranlassungen zu einer Thatsache nur zum Theil bekannt, nicht selten erfährt man gar nichts davon, und nur die spätere Zeit gestattet offenen Bericht, wo der Zeitgenosse schwieg, weil er nichts erfahren und darstel¬ len konnte, oder seine Erfahrungen nicht aufzeichnen durf¬ te. So kömmt es denn, lieben Freunde, daß ich Euch von dem folgenden Zeiträume oft nur sagen kann: in ihm ist das geschehen, nicht aber: deshalb, darum ge¬ schah es: so entwickelte sich die Begebenheit. Nur der Erfolg, nicht die Veranlassung, kann oder darf und zwar nur sehr kurz — erzählt werden. Wo die Mittel zu irgend einem merkwürdigen uns angehenden Zwecke bekannt geworden sind, da werde ich Ursache und Wir¬ kung Eurem Blicke frei darstellen: mehr könnet Ihr nicht fordern. Ihr werdet hier, wie es nothwendig ist, zuweilen merkwürdige Thatsachen zweimal angeführt, und mehr eine Völkergeschichte finden, als zuvor, da¬ mit Ihr im Zusammenhänge bleibet. Soviel zur Nach-