252 Erstes Hauptstlkk. nachdem der Unglückliche gegessen hatte, warf man ihm die Köpfe und Hände derselben entgegen. Wiederum zur Flucht genöthigt, prägte er nun seinem Sohne Aegisthus, den ihm die eigne Tochter Pelvpia gebar, von Kindheit auf ein, seine unmenschlich hingeschlachteten Brüder zu rä¬ chen. Aegisthus hielt Wort: Atres fiel unter seinen Streichen, und Agamemnon, den Sohn des Gefallnen, er¬ wartete ein gleiches Loos. Doch che die Thaten Agamem- uons ein helleres Licht auf den Zustand der Dinge in Griechenland werfen, sehen wir noch einmal die gefeiertsten Helden der Fabelwclt zu einem halb räthselhaften Unter¬ nehmen vereinigt: Telamon, Fürst von Salamis, Theseus, Herkules, die Tyndarideu Kastor und Pollux, Söhne Ju¬ piters und Ledas, sammt dem Thracicr Orpheus, dessen klangreiche Leier Thiere bezauberte und Flüsse in ihrem Laufe anhielt, bestiegen, von dem Thessalier Jason aus Jvlkus geführt, das Schiff Argo, steuerten muthig bis an den Ostrand des schwarzen Meeres, nach Kolchis, ge¬ wannen unter tausend Gefahren, mit Hülfe der Zauberin Medea, dem Könige Aectcs das goldne Vließ des Wid¬ ders ab, von welchem getragen einst Phrixus mit seiner Schwester Helle entstehen war, und kehrten auf seltsamen Irrwegen in ihre Heimath zurück. Wenn die hier noch zweideutige Sage auf frühen, mit Seeräuberei verbundnen Handel der in Jolkus und Orchvmenus seßhaften Min per schließen läßt, so geht aus der Begebenheit, welche wir nun erzählen werden, desto unwidersprechlichcr hervor, daß die Griechen auch unter fremder Naubsucht zu leiden hatten. Um das Jahr 1200 vor Christus beherrschte Priamus am nordwestlichen Rande Kleinassens ein klei¬ nes Reich, dessen Hauptstadt Troja oder Jlium unweit des Hellesponts gelegen war. Paris, einer seiner vie¬ len Söhne, entführte trotz dem Gastrecht, welches er bei hem spartanischen Könige Me ne laus genossen hatte,