Kämpfe zwischen Alexanders Feldherrn rc. 455 rührerischer Neffe um ihre Hand bewarb. Von einer Reichsverweserei konnte nicht mehr die Rede seyn, weil Niemand lebte, für den sie geführt worden wäre. Gleich¬ wohl trug jeder von den Gewalthabern auch jetzt Beden¬ ken, sich zuerst den königlichen Titel beizulegen. Antigy- nus insonderheit hoffte vorher noch von Griechenland ans den Kaffander stürzen und dann mit Leichtigkeit über Thracien Meister werden zu können. Allein man hatte die Griechen so oft mit Träume von Freiheit getäuscht, daß sogar curs atheniensische Gemüther das leere Wort nichts mehr vermochte. Demetrius schlug daher einen neuen Weg ein: im Jahre 307 mit 250 Schiffen und 10 Millionen zu Athen angelangt, stellte er nicht etwa blos die volle Demokratie wieder her, sondern thcilte 15,000 Medimnen Korn und Holz zu 100 Dreiruderern aus. Dieß wirkte: sogleich stürzte man die 350 Bild¬ säulen um, welche dem Demetrius aus Phaleron binnen 300 Tagen errichtet worden waren, nannte zwei Monate und zwei Stämme nach Antigonus und seinem Sohne, begrüßte sie beide als Könige und rettende Götter, stellte ihre Bild¬ säulen neben denen des Harmodius und Aristvgiton auf, und wies dem Demetrius als Wohnung den hintern Bau des Minervatempcls an, damit er der Gött-in zu vertrautem Umgang nahe scy. Noch war auffer Athen erst Megara befreit, und der Versuch aus Sicyon und Korinth nichts¬ weniger als gelungen, so rief ihn sein Vater nach Cypern ab, welche Insel dem Beherrscher Aegyptens entrissen werden sollte. Wie immer, unbedingt gehorsam als Sohn, obgleich dießmal in seinem Lieblingsentwurfe gestört, se¬ gelte er, nachdem die Rhodiev vergeblich zum Beistände aufgefordert waren, mit einer Flotte von 180 Segeln aus einem cilicischen Seehafen gegen Salamis. Nach einem glücklichen Treffen schloß er den Statthalter Me- nelaus, Bruder des Ptvlemäus, unter Anwendung der