496 Viertes Hauptstück. Vulso, Nachfolger des Lucius Scipio, Massen un- geprägten Metalls und eine verhältnißmaßige Summe baaren Geldes im Schatze zu Rom niederlegte, irrte Hannibal, fern von seiner Heimath, ein hütfloser Greis, nach Bithynien: als ihn römische Gesandte auch hieher verfolgten; endete er das ihm werthlvs gewvrdne Daseyn durch Gift. Um dieselbe Zeit leerte Philvpvmen zu Messene, wo er die vligarchische Parthei unglücklich bekämpft hatte, im Gefängnisse den Giftbecher, legte sich stille nieder und starb (183); Lykortas, Strateg der Achäer, Vater des Geschichtschreibers Polybius, rächte den Tod des Helden. Da man 188 die Mauern der Stadt Sparta geschleift und die achäische Verfassung daselbst ein- geführt hatte, so schien der Bund im ganzen Peloponnese zu herrschen, wurde jedoch von Rom aus gegängelt und durch den Leontiner Kal likrat es und andre feile Ver- räther mißbraucht. Dieß war die Lage der Dinge, als Philipp, unmuthig darüber, daß man gemachte Erwer¬ bungen ihm abzwacke, beabsichtigte hintertrcibe, fortan doppelten Eifer auf seine Bergwerke wendete, die Küsten- zötle steigerte, Thracier nach Macedonicn verpflanzte, und so, indem er die inner» Hülfsquellen vermehrte, in der Stille zu neuem Widerstande Kraft sammelte. Doch der Senat, dem tausend geschäftige Zungen überallher Gerüchte zutrugen, hatte bald genug Verdacht geschöpft; Philipp sandte daher seinen Sohn, den als Geisel in Rom be¬ kannten Demetrius, um das gestörte Vertrauen wieder- herzustetlen. Statt dessen wußte der Senat durch die Auszeichnung, welche dem Prinzen erwiesen wurde, schwar¬ zen Argwohn in der königlichen Familie selbst zu säen: Perseus, älterer Sohn Philipps von einem Kebsweibe, klagte den zurückgekehrten Bruder an, er trachte ihm nach dem Leben, weil er mit Hülfe der Römer König zu wer¬ den hoffe. Demetrius bekam Gift, und wurde, als dieses