Bürgerkriege. 665 nach einer Besprechung mit Cassius in Smyrna, von die¬ sem begleitet, über den Hellespont setzte, fand er — so rasch war Antonius zu Werke gegangen, Makedonien in Feindes Gewalt. Ueberlegen an Reiterei, Meister der See und mit Zufuhr reichlich versehen, schlugen die Republika¬ ner ein festes Lager bei Philippi. Doch es war, als ob der zürnende Schatten des Dictators, den Brutus in zwei Nächten erblickt haben soll, ihre Sinne verwirrt hätte: sie giengen auf eine Schlacht ein, die der Feind wünschen muffte: Brutus eroberte des kranken Octavians Lager, aber der geschlagne Cassius wähnte auch auf dem andern Flügel Alles verloren und bat seinen Freigelaßnen Pin dar um den Tod. ,,Der letzte Römer ist gefallen," rief Brutus, über der Leiche weinend, nahm 20 Tage darauf wieder den Kampf an, sah sein Heer geworfen und aufgelöst, und stürzte sich ins Schwert; seine Ge¬ mahlin Porcia schlang glühende Kohlen. Die Sieger beschränkten den unbedeutenden Lepidus auf Afrika; An¬ tonius, Beherrscher des Morgenlands, reiste über Grie¬ chenland nach Asien, zog in Ephesus als Bacchus ein, und begleitete von Cilicien aus die buhlerische Kleopatra nach Alexandrien. Octavian, dem das ganze Abendland mit Rom zufiel, sollte dem Heer die versprochnen italischen Städte anweijen: Soldaten des Antonius behaupteten verkürzt zu werden; die unglücklichen Einwohner setzten sich zur Wehr; Fulvia, während des Kriegs gegen Bru¬ tus allgewaltig in Italien, daher nun voll Eifersucht gegen Octavian, obgleich er Gemahl ihrer Tochter Clvdia war, zugleich angefeuert von der Hoffnung, ein Krieg werde den Antonius aus Klcopatras Armen reiffen, schürte emsig das Feuer, und zog ihren Schwager, den Consul Lucius Antonius, ins Interesse. So brach 41 in dem blutgedüngten, durch Sextus der Zufuhr beraubten Lande ein neuer Krieg aus, der jedoch bald auf die Mauern