68 Zweites Hauptstück. ritanifchcn Mitglieder aufs Neue zulasse, dann ein neues Parlament berufe und seine Sitzungen schließe. Da er sein Verlangen mit gewaffnetcr Macht unterstützte, so konnte man nicht umhin, zu gehorchen: der Rumpf nahm die Verstoßnen wieder auf, und die somit über¬ wiegenden Puritaner erklärten alle seither gefaßten Be¬ schlüsse, sonderlich die, welche den Tod des Königs hcr- beigeführt halten, für nichtig, setzten einen neuen, fast durchaus rvyalistisch gesinnten Staatsrath ein, ernannten den Monk zum Oberbefehlshaber aller Truppen, berie¬ fen ein neues Parlament, und lösten sodann sich auf. Das den 25. Apr. 60 eröffnete neue Parlament zeigte so entschieden royalistische Grundsätze, daß nur dieß in Frage stand, ob Karl II. mit oder ohne Bedingungen eingesetzt werden solle? Karl hatte sich meistens m Frank¬ reich und den Niederlanden aufgehalten, und durch sein Unglück und seinen im Kriege und auf der Flucht bewiesnen Mnth vielfache Thcilnahme erweckt. Doch während des Auf¬ enthalts in Frankreich brach der ihm angebvrne Leicht¬ sinn in vollem Maße hervor: obgleich beinahe mittellos, behielt er den Namen und das Aeußre eines Hofes bei, jagte Zerstreuungen nach, flatterte von Liebschaft zu Lieb¬ schaft, und verstrickte sich endlich in den Netzen der ver¬ worfnen Lucie Walters. Uebrigens blieb ihm ein treuer, verständiger, erfahrner Mann an der Seite, Eduard Hy- de, Gras von Clarendon, erst heftiges Mitglied des langen Parlaments, dann mit mehreren Andern in königliche Dienste getreten, und heute noch ein Fürsprecher derStuarts durch sein Gefchichtwcrk über die Umwälzung. Monk, der schon geraume Zeit heimlich mit dem Prätendenten ver¬ kehrt hatte, machte ihm feit Ende Februars bestimmte Versprechungen, aöer mit dem Beding, daß allgemeine Amnestie und Gewissensfreiheit crtheilt, und den Trup¬ pen der rückständige Sold ausbezahlt werde. Hocher¬ freut über diese Nachricht, sandte Karl von Breda aus unter dem 14. Apr. 60 ein belobendes Schreiben au Monk, und ein versöhnendes an das Parlament, worin