336 der neuen Welt zurückzukchren, war aber von den feindlichen Vorposten angehalten und als Staatsgefangener in das In¬ nere von Oesterreich abgcführt worden. Die fanzösischen Heere wurden geschlagen, und von allen Seiten rückten die Ver¬ bündeten siegend in Frankreich, in dessen Innerem Zwietracht und Bürgerkrieg herrschten. Bei dem Andrange so unerme߬ licher Gefahr schritten die Machthaber zu dem verzweiflungs¬ vollen Mittel einer revolutionären Negierung, die bis zum Frieden dauern sollte. Der Convent ward seiner Macht beraubt, und auf Danton's Antrag alle Gewalt einem dop¬ pelten Ausschüsse, dem Wohlfahrts- und dem Sicher- heitsausschusse, ertheilt. Diese neue Macht sollte durch kein Gesetz gebunden sein; willkürlich sollte sie über Eigen¬ thum, Freiheit und Leben eines jeden Bürgers gebieten dürfen; Schrecken sollte die äußeren und inneren Feinde zermalmen. Daher nannte man diese Regierung den Terrorismus oder die Schreckensregierung. Im Inneren herrschte Nobespierre, die Führung des Krieges überließ er dem tapferen General Cor not. Das ganze Volk wurde in Masse aufgeboten. „Jeder Einwohner," lautete der Befehl, „gehört dem Kriegs¬ dienste an. Die jungen Männer ziehen zuerst in den Kampf, die Verheiratheten schmieden Waffen und führen Lebensmittel herbei; die Weiber sorgen für Kleidung der Soldaten, und die Kinder zupfen Charpie." Deputirte begleiteten die Armeen, um das Betragen der Anführer zu überwachen und den Muth Aller zu entflammen. Sieg oder Tod war die Losung. Ganz Frankreich schien seitdem nur ein einziges großes Kriegeslager zu sein. Stromweise ergoß sich die junge Mannschaft, von wildem Muthe beseelt, an die Grenzen und griff unter eben so tollkühnen Feldherren bald hier bald dort an. Singend, als ginge es zum Tanze, stürzten die jungen Republikaner in die Feinde. Wieder und wieder ward ihr tollkühner Angriff von der Kälte und Bedächtigkeit der ausgelernten Krieger ab¬ geschlagen. Aber immer neue Haufen drängten noch tollkühner unter Freiheitsgesängen gegen den siegenden Feind hervor, un-