66o Größe und Pracht ungeheure Leichenwaget-, worauf Alexanders einbalfamirter Körper fort, geschafft wurde, und der unter die sieben Wun¬ derwerke der Welt gerechnete Sonnenkoloß zu Rhodos, den ein Schüler des Lysippos gemächt hatte, sind schon die Anfänge davon. Auch zeigte sich dieser Einfluß in der Kunst der Rede, die eine neue Gattung erhielt in dem seit dieser Zeit allmahlig entstehenden und durch Schwulst ausgezeichneten asiatischen Style. Denn die Beredsamkeit, die mit der Freiheit des Staats groß geworden war, mußte wohl vor allem am stärksten den Untergang jener freien Staatsform fühlen. Diesen Verfall der alten Hoheit des griechischen Geistes enthüllte eben so die drama¬ tische Kunst, die sich jetzt in der neuen Kor mödie aussprach. Philemon aus Soli in Kilikien (im 320 v. Chr. G.), Menander aus Athen (7 239 V. Chr. G.) und Diphi loe (H von Sinope waren die berühmtesten Künst¬ ler in dieser neuen Gattung. Die höchste atti¬ sche Feinheit, der größte Zauber der Sprache und eine feine sittliche Grazie verherrlichte ihre Werke zwar, aber an einem Stoff, der nur aus den häuslichen Kreisen des täglichen und persönlichen Lebens hergenommen war, für welche die griechische Welt nur noch Sinn hatte.