239 dem Mittelstände, die Hannoveraner Rehberg und Brandes waren, welche den allgemeinen Taumel ihrer StandeSgeno,sen, durch strenges Urtheil über die, der neufranzösischen StaatSverfasiung zu Grunde liegende Theorie zur Besonnenheit zu bringen streb¬ ten. Aber kalte Vernunft erhält in solchen Stim¬ mungen kein Gehör. Eben so wenig wird man es wunderbar finden, daß von der andern Seite nichts geschah, die großen Lehren, welche der Gang der Dinge in Frankreich gab, zu benutzen, und die Aufregung der Zeit durch Verständigung mit ihren Elementen und durch einsichtige Behandlung der¬ selben zu beschwichtigen. Natürliche Empfindungen des Mitleids und Unwillens drängten den Großen der Erde beim Anblicke der Französischen Begeben¬ heiten sich auf; die Warnungen einsichtiger Beur- theiler erschienen ihnen als Drohungen heimlicher Gegner, und die Wortredner des Alten und Her¬ kömmlichen in der Kirche und dem Staate, die dem von den Fürsten begünstigten Geiste der Neue¬ rung immer entgegen gewesen waren, fanden nun leichteren Eingang, wenn sie alles Neue als ge¬ fährlich und umwälzerifch, die bisher so sehr be¬ förderte Aufklärung aber als die größte Feindin der Throne darstellten. Die meisten Gewaltigen faßten daher die Ansicht, daß dem Geiste der Zeit viel zu viel gehuldigt worden fey, und daß Rück¬ schritte zum Alten geschehen müßten, wenn Recht und Ordnung ferner auf Erden bestehen sollten. Und allerdings war von der dem materialistischen Zeitgeiste dienstbaren Staatöweiöheit vieles als lä-