392 Gerechtigkeit nannten, gründeten sie von nun an eine Herrschaft despotischer Willkühr und blutgie¬ riger Tyrannei, wie sie in der ganzen Weltge¬ schichte ihres Gleichen nicht gehabt hat. Von An¬ fang an in der Minderzahl, und bei weitem we¬ der an Rednergaben noch an materiellen Hülfsmit- teln den Parteien gewachsen, die ihnen gegenüber standen, hatten sie dieselben doch durch geschickte Benutzung verwandter Kräfte zu Falle gebracht, die Royalisten der ersten Nationalversammlung mit Hülfe der Constitutionellen, die Constitutionellen der zweiten mit Hülfe der Republikaner von der Gironde, u.nd jetzt waren sie im Begriff, mit die¬ sen einen entscheidenden Gang um Alleingewalt oder Vernichtung zu machen. Scheinbar hatten die Gi¬ rondisten alle Vortheile des Kampfes für sich, Ue- berlegenheit der Volksgunst; das ganze republi¬ kanische Frankreich war auf ihrer Seite; — der Talente; — Vergniaud, Brisiot, Rabaut-St. Etienne, Guadet, Gensonne, Valaze, Louvct, Con- dorcet und Roland waren theils als Meister der Beredsamkeit, theils als tiefe Denker und beliebte Schriftsteller, auch ohne die Revolution ausgezeich¬ nete Namen; — der Macht; — die Ministerien und die leitenden Ausschüsse waren größtcntheils in ihren Händen; — endlich der Zahl, weil zu glau¬ ben stand, daß die gemäßigte, parteilose Mitte des Konvents immer mit den Gemäßigtern stimmen wer¬ de. Aber diese scheinbaren Vortheile überwogen die Jakobiner durch den gewaltigen Stützpunkt, den sie in dem Pariser, über zahlreiche besoldete