Donner, ein Wort, das sich in gleicher Bedeutung fast in allen Sprachen wiederfindet; Rollen, Ras¬ seln, Krachen, Brausen, Sausen, Brum¬ men, Zische ni alle diese Wörter, deren Zahl sich noch sehr vermehren laßt, sind deutlich alle den Tönen nachgebildet, die sie bezeichnen. — Der Mensch aber fühlte eben so sehr das Bedürfniß, auch Gegenstände, die er nicht hörte, die er bloß sah, die er durch irgend einen andern Sinn empfand, mit Wörtern zu bezeich¬ nen. Auch hier leitete der Trieb der Nachahmung: es ist uns allen von Kindheit an zur Gewohnheit geworden, die Eindrücke, die auf irgend einender Sinne gemacht werden, in den übrigen Sinnen gleichsam nachzuempfin¬ den, besonders durch das Gehör. Man wollte einem Blindgebohrnen begreiflich machen, was Scharlachrot^ wäre; nach langem Hin - und Hersprechen rief er aus: Ah! das ist, wie wenn einer mit der Trompete blaßt. — Was lebhaft und stark auf unser Auge würkt, das streben wir auch mit starken nachdrücklichen Tönen zu bezeichnen; was einen freundlichen, sanften Eindruck macht, dafür suchen wir milde, sanfte Töne; das Ge¬ fühl der Traurigkeit redet gern in dumpfen Lauten; die Freude in helltönenden. Nun werdet ihr leicht die Be¬ merkung machen, daß gewisse Buchstaben, als a, o, u, k, kr, p, pr, schr, Kraft, Nachdruck und Har¬ te ausdrücken, u das Dumpfe und Trübe; ei, l, m, n daS Helle, Leichte und Heilere. So hören wir in Liebe gleichsam die schöne und freundliche Gesinnung, welche durch diese Töne bezeichnet wird. Dum p se s Graun heult die Eule im Dunkel: wer diese Worte hört, anch ohne ihren Sinn zu verstehen, wird gewiß nicht an etwas Heiteres, Fröhliches erinnert; sondern er wird etwas Finsteres, Trübsinniges wenig¬ stens dunkel ahnen. Ich gebe euch noch einige Beispie¬ le, daß ihr es nur hört, wie die Menschen das was sie hör-