645 Die Leichtigkeit der Anfertigung englischer Fabrik- Artikel wiro besonders durch die k ü n st l i ch e n M a sch i« nen befördert, welche die Engländer in großer Anzahl gebrauchen, durch die man schneller und genauer arbei¬ tet, und bei denen man wenig Menschen nöthig hat. Damit ihnen dieser Vortheil nicht entzogen werde, ma¬ chen sie aus der Verfertigung solcher Maschinen ein Ge¬ heimniß: und der englische Gemeingeist scheint hier über den habsüchtigen Kaufmannsgeist zu siegen, daß die wich¬ tigsten Maschinen noch keiner dem Auslande verrathen hat. Als die sinnreichste Erfindung betrachtet man die D am p fm a sch in e, die besonders gebraucht wird, um aus großen Tiefen Wasser oder andere Gegenstandez.B. Steinkohlen, Erze u. s. w. in die Höhe zu bringen. Der erste, der eine solche Maschine verfertigte, war der eng¬ lische Kapitän Savary, ums Jahr 1700. Nachher aber har sie ein anderer sinnreicher Engländer Wart so vervollkommnet, daß sie erst seit der Zeit, seit 1776, mit Erfolge zu großen Würkungen gebraucht worden sind. — Um euch wenigstens eine allgemeine Vorstel¬ lung von der Entrichtung einer Dampfmaschine zu ge¬ ben, will ich eine kurze Beschreibung beifügen. Wie bei den so genannten Ziehbrunnen, die man besondersauf Dörfern häufig sieht, ruht ein Waagbaum oder Balancier so auf einem Gestell, daß ohne sehr gro¬ ße Kraftanstrcngung der eine Arm in die Höhe gehoben werden kann, wahrend der andere sich senkt. Vor Er¬ findung der Dampfmaschine hatte man an den einen Arm Ketten angebracht, die tlm Raser gedreht wurden, um so den andern Arm, der tief gesenkt war, in die Höhe zu bringen. Um diese Räder aber zu drehen, mußte man große Kräfte anwenden: man brauchte dazu ge¬ wöhnlich eine Menge von Pferden; und doch reichte man nicht so tief, als man wünschte. Savary bauete da¬ gegen einen großen zugedeckten Kessel: in diesen goß er Was-