— 92 — ^ Dieses grobe Geschütz führte um iz8o auf die Erfindung der Handbüchseu. Auch diese schei¬ nen eine deutsche Erfindung zu seyn. Anfangs wa¬ ren es nur kleine, tragbare Kanonen, die man mit einer Lunte abfeuerte. Drauf ward 1517 in Nürn¬ berg das deutsche Feuerschloß erfunden, ein Hahn mit einem eingeschraubten Kiesel, und einem davor umlaufenden stählernen Rade, welches aus dem Kiesel Funken schlug. Endlich erfanden die Franzosen den Hahn mit der Pfanne, und gebrauch¬ ten statt des gewöhlrlichen Feuersteines eine härtere Art desselben, die man mit einem alten wendischen Wort Flint nannte: woher die Handbüchsen selbst den Namen der Flinten erhielten. — Die Flin¬ tensteine werden vorzüglich in Frankreich gefunden; vielleicht aber findet man auch in andern Gegenden noch Flintensteinbrüche, wie man deren schon in Holland und Tyrol gefunden hat. — Das Schie߬ gewehr erlaubt zwar weniger persönliche Tapferkeit, macht aber die Schlachten minder blutig. 49. Wohlthatiger für die Menschheit find folgende Erfindungen geworden. i: Das Leinenpapier. Vor Christi Ge- burt schrieb man auf Blatter, die aus den Wurzel- fasern der ägyptischen Papyrusstaude bereitet waren, Drauf erfand man das P e r g a m e n t, das find gegerbte Schaaf- oder Z-cgenfelle, mit Kunst- geglättet. Nach Christi Geburt lernte man das Baumwollenpapier kennen, eine Erfindung der Chinesen, das durch die Bucharei nach Konstan¬ tinopel und zu den Arabern, und durch die Araber