89 angenehmes Geschäft darin, daß sie in den bereits vorhandenen Büchern lasen und über das Gele¬ sene sich mit einander besprachen; auch dafür sorgten, daß von vielen Orten her gelehrte Werke nach Alexandria geschickt wurden, woselbst sie dann solche mit vieler Sorgfalt abschrieben. Die Originale behielt man zur Bibliothek, die Co- pien aber gab man den vorigen Besitzern der er¬ steren unentgeltlich zurück. Diese Bibliothek wurde in der Folge äußerst ansehnlich und be¬ rühmt. Sie soll über 60,000 Bücher gehabr ha¬ ben *). Ptolemaios (Lagos) war selbst Schrift¬ steller. Cr führt den Beinamen Lagos, weil so sein Vater geheißen haben soll, zuEUnterschied von seinen Nachfolgern, deren Name auch Ptolemaios ist. *) Die Bücher bestanden aber zu der Zeit und noch lange nachher vornehmlich aus langen Rollen von Papier, welches aus der Pavycusstaudc gemacht war. Auch waren diese Rollen nur auf der inne¬ ren Seite beschrieben und hatten am Ende ein Zet¬ telchen, auf welchem der Titel des Buches stand. Das Lesen war also sehr beschwerlich, indem man das Papier wie ein Stück Tuch von 20 bis 30 Ellen abwickeln mnßte. Ein Buch, welches jetzt bequem in der Tasche getragen werden kann, be¬ stand damals aus einem Haufen von Roller/ an welchen ein paar Sklaven zu tragen hatten. '